Mit seiner Spürnase kann dieser Hund Menschenleben retten. Hier in den Bergen bei Obermaiselstein im Allgäu lernt er, Verschüttete im Schnee zu finden. Elf Tiere bilden die Allgäuer Lawinenhundestaffel, die an einem dafür vorbereiteten Hang ihren Einsatz üben. Die Hundeführer arbeiten bei der Bergwacht.
Hundeführer: »Verschüttete Person ansprechbar, männlich, 32.«
Xaver Hartmann, Bergwacht Hundestaffel Allgäu: »Die Lawinen sind präpariert mit der Pistenwalze. Dort sind Höhlen eingegraben, wo wir dann Figuranten, zwei Helfer haben, die sich da hineinlegen. Die werden da eingegraben, und dann kommt der Hundeführer mit dem Hund zum Einsatz. Der kriegt dann vom Einsatzleiter eine Lage: Lawinenabgang, ein zwei, vielleicht mehrere Verschüttete.«
Die Chancen, einen Verschütteten lebend aus einem Lawinenabgang zu befreien, sinken mit zunehmender Zeit rapide – oft geht den Opfern irgendwann die Luft aus. Deshalb ist schnelles Handeln, vor allem von anderen Skifahrern oder Wanderern, das Gebot der Stunde. Dennoch können auch die Hunde oft noch rechtzeitig Verschüttete bergen.
Stephan Dörk, Hundeführer: »Ein Wetter wie heute ist ideal: kalt, ein bisschen Luft geht, frisch geschneit, das ist super. Schwieriger wird es, wenn es Nassschnee hat, der von Haus aus schon verdichtet ist, wo die Geruchsstoffe nicht an die Oberfläche kommen. Wenn dann auch noch Sonneneinstrahlung ist, dann wird es für den Hund schon relativ schwierig.«
Fast jede Hunderasse eignet sich als Lawinenhund. Denn ihr Spieltrieb ist der entscheidende Vorteil der Schnüffelnasen beim Aufspüren der Lawinenopfer.
Stephan Dörk, Hundeführer: »Das kann man ganz unterschiedlich machen. Manche machen das mit Spielzeug, manche machen das mit Futter. Je nachdem auf was der Hund wirklich abfährt, das kriegt er dann als Belohnung, als Tageslohn.«
Trotz Rettungshubschraubern, Airbags und Lawinensuchgeräten - eine wichtige Ergänzung zu den technischen Geräten bleibt die Hundestaffel allemal.