Sexismusdebatte Auch Düsseldorfer Kirmes verbannt Partysong »Layla«

An einem Verbot des Gassenhauers »Layla« scheiden sich derzeit die Geister: Jetzt will auch die Düsseldorfer Kirmes darauf verzichten, dem sexistischen Schlagertext ein Forum zu bieten.
Düsseldorfer Kirmes (2017): Kein Platz für »Layla«

Düsseldorfer Kirmes (2017): Kein Platz für »Layla«

Foto: Jana Bauch / dpa

Der umstrittene Partysong »Layla« soll nicht auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein Sankt Sebastianus getroffen. »Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz«, sagte Schützenchef Lothar Inden der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte die Stadt Düsseldorf wegen »Layla« bei den Veranstaltern vorgesprochen.

Nachdem die Schützen zugesagt hätten, dass das Lied in Festzelten und Fahrgeschäften unterbunden werden soll, habe man vonseiten der Stadt keinen Anlass für ein Verbot gesehen, so eine Sprecherin. Man habe als Verwaltung dafür aber »auch keine Rechtsgrundlage« gesehen.

Schützenchef Inden sagte der dpa, er habe das Lied vorher nicht gekannt und sich dann mit dem Inhalt beschäftigt. Der Text entspreche in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins. In dem Ballermann-Hit von DJ Robin & Schürze, zurzeit auf Platz eins der deutschen Charts, heißt es unter anderem: »Ich hab 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...). Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...).«

Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass »Layla« auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Auf der wesentlich größeren Düsseldorfer Kirmes gibt es zahlreiche Fahrgeschäfte und mehrere Festzelte, in denen jeden Abend Bands spielen und DJs auflegen. Auch eine Mallorca-Party ist geplant. Die Kirmes beginnt am 15. Juli und geht bis zum 24. Juli.

Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann hat in der Sexismusdebatte um den Partysong Stellung bezogen. Man müsse Schlagertexte nicht mögen, sie aber behördlich zu verbieten, sei »eins zu viel«, schrieb der FDP-Politiker bei Twitter.

ala/dpa
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