Leipzig Dutzende Teilnehmer eines Coronaprotestzugs stürmen auf Klinikgelände

Polizist am Rande eines Protests gegen die Coronamaßnahmen (Archivbild vom 26. Januar)
Foto: Andreas Friedrichs / imago images/A. FriedrichsDutzende Gegner der Coronamaßnahmen sind in Leipzig bei einem als »Spaziergang« deklarierten Protestmarsch auf ein Gelände der Uniklinik gestürmt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin hatte der Protestzug von »mehreren Hundert« Menschen am Samstagnachmittag nahe dem Völkerschlachtdenkmal begonnen und war in der Nähe der Klinik für Psychiatrie von der Polizei gestoppt worden. Dort seien Dutzende in das Gelände der zur UKL gehörenden Psychiatrieklinik eingedrungen – vermutlich in der Hoffnung, dem Polizeikessel zu entkommen.
Auf Videos, die auf Twitter veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie einige Polizisten am Tor des Uniklinikums versuchen, die Menge zurückzuhalten. Der Polizeisprecherin zufolge stellte die Polizei die Identität der Eingedrungenen für mögliche strafrechtliche Ermittlungen fest. Die restlichen »Spaziergänger« habe man nach einer Identitätskontrolle wieder gehen lassen.
Der »Leipziger Volkszeitung« zufolge ermittelt die Leipziger Polizei im Zusammenhang mit dem Eindringen auf das Klinikgelände gegen mehr als 50 Personen. Demnach hatten sich rund 300 Menschen am Leipziger Völkerschlachtdenkmal versammelt. Als der Aufzug von der Polizei eingekesselt wurde, durchbrach ein Teil der Menge die Polizeikette und drängte auf die Einfahrt der Klinik zu. Auf dem Klinikgelände gab es dem Bericht zufolge keine Möglichkeit, zu entkommen, sodass die Betroffenen festsaßen.
Freiburg: Demonstration mit rund 4500 Menschen
Neben dem Protestmarsch in Leipzig versammelten sich am Samstag auch in mehreren anderen Städten Gegner der Coronamaßnahmen.
In Freiburg beteiligten sich nach ersten Schätzungen der Polizei etwa 4500 Menschen an einer Demonstration, um gegen eine Impfpflicht und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu protestieren. Der Veranstalter hatte mit rund 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet. Es habe keine nennenswerten Vorkommnisse gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
In Brandenburg an der Havel löste die Polizei eine nicht angemeldete Demonstration gegen die Coronapolitik auf. Vor der Versammlung am Samstag war bekannt geworden, dass erneut zu einem »Spaziergang« aufgerufen worden war, ohne diesen bei der Versammlungsbehörde anzumelden, wie die Polizeidirektion West mitteilte. Es sei die Identität von Teilnehmenden festgestellt worden, um Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten zu stellen. Diese betrafen etwa die Teilnahme an einer nicht genehmigten Versammlung oder Verstöße gegen die Coronabeschränkungen, wenn etwa die Maskenpflicht missachtet wurde.
Auch in Schwerin demonstrierten am Samstag mehrere Hundert Menschen gegen Coronabeschränkungen. In der Spitze nahmen der Polizei zufolge rund 900 Menschen an der Versammlung teil. In Zwönitz im Erzgebirge versammelten sich bis zu 1250 Menschen. Die Versammlung war laut Polizei nicht angemeldet.