Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen »Letzte Generation« scheitert mit Störversuch bei TV-Weihnachtsgottesdienst

Banner der »Letzten Generation« (Symbolbild)
Foto: Swen Pförtner / dpaPläne von Klimaaktivisten der Gruppe »Letzte Generation«, einen live im ARD-Fernsehen übertragenen Weihnachtsgottesdienst zu stören, sind nach Angaben der Polizei durchkreuzt worden. Da es Hinweise auf die geplante Aktion an Heiligabend in der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen gab, wurde der Gottesdienst bereits am Vortag aufgezeichnet, wie die Polizei am Samstag mitteilte .
Aktivisten standen vor verschlossenem Gotteshaus
An Heiligabend seien acht Aktivisten der Gruppierung dann mittags vor der Kirche aufgetaucht, um ihre geplante Aktion durchzuführen. Doch sie hätten keine Liveübertragung vorgefunden, sondern ein verschlossenes Gotteshaus. Das Pfarramt habe die Polizei verständigt. Die Beamten stellten bei ihrem Eintreffen noch zwei potenzielle Störer fest, die nach Erteilung eines Platzverweises entlassen worden seien.
Bereits am Mittwoch hatten Aktivisten am Brandenburger Tor die Spitze des Weihnachtsbaums abgesägt. Auf einer Hebebühne rollten zwei Personen am Pariser Platz in Berlin-Mitte ein Transparent mit der Aufschrift »Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaums« aus, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dann seien sie bei der Protestaktion am Morgen mit der Hebebühne zum Wipfel der 15 Meter hohen Nordmanntanne gefahren.

Die Spitze des Weihnachtsbaums – ein »symbolisches Bild für Deutschlands Klimapolitik«
Foto: CHRISTIAN MANG / REUTERSMit einer Handsäge trennten sie dort die Spitze ab – der Gruppe zufolge ein symbolisches Bild für Deutschlands Klimapolitik. »Wir sehen in Deutschland bisher nur die Spitze der darunter liegenden Katastrophe«, sagte eine Aktivistin über die Protestaktion.
Seit Anfang 2022 blockiert die »Letzte Generation« Autobahnausfahrten und Kreuzungen in Berlin und anderen Großstädten, um für mehr Klimaschutz zu kämpfen. Hinzu kamen Aktionen in Museen, Stadien, Ministerien, an Flughäfen und an Ölpipelines. Allein in Berlin hätten die Klimaschützer 2022 laut Angaben der Polizei rund 276-mal Straßen blockiert. Dazu seien bis Mitte Dezember 42 weitere zum Teil strafbare Aktionen gekommen.
Insgesamt habe es bereits 2200 Strafanzeigen und 600 Bußgeldbescheide in der Hauptstadt gegeben.