Phil Rudd Staatsanwalt zieht Klage gegen AC/DC-Schlagzeuger zurück

Phil Rudd: 2010 war er für den Besitz von Cannabis verurteilt worden (Archiv)
Foto: Getty ImagesWellington - Die Staatsanwaltschaft in Neuseeland hat die Klage gegen Schlagzeuger Phil Rudd von der Hardrockband AC/DC wegen versuchter Anheuerung eines Auftragskillers zurückgezogen.
"Die Beweislage war zu dünn", schrieb Ankläger Greg Hollister-Jones am Freitag in einer Stellungnahme. Weitere Kommentare könne er nicht abgeben, weil es noch drei andere Anklagepunkte gegen Rudd gebe: Gegen den Schlagzeuger werde wegen einer angeblichen Morddrohung und möglichem Drogenbesitz ermittelt.
"Herr Rudd wird sich gegen den Vorwurf verteidigen, eine Morddrohung ausgesprochen zu haben", teilte sein Anwalt Paul Mabey mit. "Anklagen wegen Besitzes von Drogen sind unbedeutend."
Er schloss Schadensersatzansprüche gegen die Behörde nicht aus. Der Musiker sei durch "teils sensationssüchtige Berichterstattung" unnötiger und nachteiliger Publicity ausgesetzt gewesen.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 60-Jährigen vorgeworfen, Ende September versucht zu haben, einen Auftragskiller für die Ermordung zweier Männer anzuheuern. Wen er angeblich umbringen lassen wollte und wen er konkret beauftragt haben sollte, sagten die Ankläger nicht.
Dieser Vorwurf hätte nie erhoben werden dürfen, erklärte Rudds Anwalt Mabey. Der Schlagzeuger war nach einer Durchsuchung seines Hauses in Tauranga auf der Nordinsel Neuseelands vor Gericht geladen worden.
Rudd spielt mit einer längeren Unterbrechung seit den Siebzigerjahren mit AC/DC. Die Band hatte seine Festnahme auf ihrer Webseite knapp kommentiert: "Gerade haben wir aus den Nachrichten von Phils Inhaftierung erfahren. Wir geben dazu keinen Kommentar ab. Phils Abwesenheit wird keinen Einfluss auf die Veröffentlichung unseres neuen Albums 'Rock or Bust' und die bevorstehende Tour im nächsten Jahr haben."
AC/DC, eine der erfolgreichsten Rockgruppen aller Zeiten, wurde von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Malcolm, 61, schied in diesem Jahr aus Gesundheitsgründen aus der Band aus. Rudd hatte bereits bei Promotion-Aufnahmen zum neuen AC/DC-Album "Rock or Bust" gefehlt. Seine Abwesenheit hatte für Spekulationen gesorgt, nachdem Sänger Brian Johnson zur Begründung einen "familiären Notfall" anführte.