Aktion gegen den Klimawandel Aufmarsch der Eis-Nackedeis
Bettmeralp - Schrumpfende Gletscher sind ein deutliches Zeichen für den Klimawandel, und die Schweiz ist besonders davon betroffen. Der US-Installationskünstler Spencer Tunick und die Umweltgruppe Greenpeace wollten nach eigenen Angaben die Verletzlichkeit des schwindenden Schweizer Alpengletschers und den Menschen symbolisch in Verbindung bringen.
Also starteten sie über die Greenpeace-Webseite einen Aufruf und trommelten Menschen zu einer groß angelegten Foto-Aktion zusammen. Gestern wurde sie durchgeführt, mehr als 600 Menschen ließen sich nackt im Eis ablichten.
Der Klimawandel verlange nach schnellen und mutigen politischen Entscheidungen, heißt es in einer Greenpeace-Mitteilung. Die Bilder der Installation sollen die Menschen "emotional aufrütteln" und betonen: "Es ist eine nackte Tatsache, dass wir jetzt handeln müssen."
Der Aletschgletscher ist als Weltkulturerbe eingestuft und weicht alljährlich durch die zunehmende Erderwärmung um hundert Meter zurück. Wenn die Erwärmung im heutigen Ausmaß weiter voranschreite, würden die meisten Gletscher im Jahr 2080 nur noch eine Geröllhalde zurücklassen, schreibt Greenpeace.
Tunicks Fotos sollen zunächst in der Schweiz und dann weltweit veröffentlicht werden. Der US-Künstler hat sich mit seinen spektakulären Fotos von nackten Menschenmassen einen Namen gemacht - er selbst beschreibt seine Modelle als "lebende Skulpturen" oder "Körperlandschaften". Unter anderem fotografierte er Nackte auf einer Brücke in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio und in einer Metrostation in New York City.
ssu/AP/AFP