Aufräumexpertin Marie Kondo »Mein Zuhause ist unordentlich«

Ihre rigorose Aufräumtechnik machte Marie Kondo berühmt. Nun gestand die japanische Bestsellerautorin: Seit der Geburt ihres dritten Kindes gebe es wichtigere Dinge in ihrem Leben als perfekte Ordnung.
Marie Kondo: »Wenn es bei mir zu Hause manchmal ein bisschen unordentlich wird, dann ist das eben so«

Marie Kondo: »Wenn es bei mir zu Hause manchmal ein bisschen unordentlich wird, dann ist das eben so«

Foto: Andy Kropa/ Invision/ AP

Das Essen verbrennt, das Kind schreit, und das Zuhause versinkt im Chaos – wer kennt es nicht? Anscheinend sogar Marie Kondo, die Königin der Ordnung. Die US-Zeitung »Washington Post« berichtete kürzlich von Kondos Geständnis: »Mein Zuhause ist unordentlich.« Doch das ist für die Aufräumexpertin offenbar kein Problem.

Seit der Geburt ihres dritten Kindes räume sie nicht mehr so viel auf wie früher, berichtet Kondo anlässlich des Erscheinens ihres neuen Buchs. Das handelt nicht mehr nur noch von der Ordnung physischer Räume, sondern davon, wie man eine innere Ordnung für sich schafft. »Aufräumen bedeutet, sich mit all den ›Dingen‹ in deinem Leben auseinanderzusetzen«, schreibt Kondo in dem Buch. »Also, was willst du wirklich in Ordnung bringen?« Anscheinend nicht mehr ihr Wohnzimmer.

»Man sollte das Aufräumkonzept dem eigenen Leben anpassen«

»Die Art und Weise, wie ich meine Zeit verbringe, ist für mich in dieser Zeit, in diesem Lebensabschnitt die richtige Art und Weise«, sagte Kondo in einem Webinar. Bislang habe sie als »professionelle Aufräumerin« ihr Bestes getan, ihr Zuhause jederzeit sauber zu halten. Das ist jetzt offenbar anders: »Ich habe das auf eine für mich gute Weise aufgegeben«, sagte Kondo. Sie habe verstanden, dass es für sie gerade wichtiger sei, zu Hause Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.

Nichtsdestotrotz verbindet Kondo mit dem Aufräumen nach wie vor Positives. Im SPIEGEL-Interview sagte sie kürzlich : »Mir macht Aufräumen noch immer Freude, sogar bei mir zu Hause. Wenn ich unser Haus aufräume, überlege ich dabei, wie ich es besser ordnen kann. Das finde ich befriedigend.«

Überforderten Eltern empfiehlt sie im Gespräch einen entspannten Umgang mit den eigenen Möglichkeiten. »Man sollte das Aufräumkonzept dem eigenen Leben anpassen. Und nicht so streng mit sich sein«, so Kondo zum SPIEGEL. Im Alltag frage sie sich, was ihr gerade mehr Freude bereiten würde: ein aufgeräumtes Wohnzimmer zu haben oder mit ihren Kindern zu spielen. »Und wenn es bei mir zu Hause manchmal ein bisschen unordentlich wird, dann ist das eben so. Ich bin deshalb nicht wütend auf mich.«

In diesem Sinne: Frühstückskrümel liegen lassen – und raus in den Park.

muk
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