Im Alter von 99 Jahren Auschwitz-Überlebender Mordechai Papirblat gestorben

Er überlebte rund 900 Tage im Vernichtungslager Auschwitz und erzählte später Schülerinnen und Schülern von seinen Erlebnissen. Nun ist Mordechai Papirblat gestorben.
Mordechai Papirblat bei einem Vortrag an einer Schule im Jahr 2015

Mordechai Papirblat bei einem Vortrag an einer Schule im Jahr 2015

Foto:

imago stock&people / Lichtgut / IMAGO

Mordechai Papirblat ist tot. Der 99-jährige Überlebende der Schoa war am Dienstag gestorben, meldete unter anderem die nach ihm benannte Erinnerungswebsite »Papierblatt« .

Der 99-Jährige hatte jahrelang als Zeitzeuge an deutschen Schulen über die Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten informiert und in der Tagebuch-Erzählung »900 Tage in Auschwitz« über seine Erlebnisse im gleichnamigen Vernichtungslager berichtet.

Papirblat wurde 1923 in Polen geboren und verbrachte Teile seiner Kindheit in Warschau. Später wurde seine Familie ins Warschauer Getto umgesiedelt. Von dort gelang Papirblat jedoch die Flucht. Ab Juli 1942 war er schließlich in Auschwitz inhaftiert.

Seinen eigenen Namen bezeichnete Papirblat als »Denkmal« – als einziger Träger seines Namens überlebte er die Nazigräuel. Seine gesamte Verwandtschaft wurde laut »Papierblatt« in den KZs ausgelöscht. »An seinem Leben lässt sich beispielhaft ein Jahrhundert Geschichte studieren«, heißt es auf der Seite.

Die Betreiber von »Papierblatt« würdigten den 99-Jährigen als liebevollen und humorvollen Mensch »mit einem riesigen Erinnerungsschatz«. Er lebte zuletzt in Israel.

fek
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