Bad Hair Day Amerikanerin benutzte Sprühkleber statt Haarspray
Die 40-jährige Amerikanerin Tessica Brown erlangte kurzfristig enorme Bekanntheit in den sozialen Medien, als sie auf TikTok von einem dramatischen Missgeschick berichtete: Weil ihr das Haarspray ausgegangen war, hatte sie einen Sprühkleber der Marke Gorilla Glue genommen. Das war im Januar. Danach litt sie wochenlang an den Folgen – Haar, Kopfhaut und Kleber waren eine unlösbare Verbindung eingegangen.
In ihrer Not und auf der Suche nach Hilfe schilderte die Frau aus Louisiana das Drama in einem Video und veröffentlichte es : »Schlechte, schlechte, schlechte Idee«, sagte sie darin den Tränen nahe. »Meine Haare sehen seit ungefähr einem Monat so aus. Ich habe mir das nicht ausgesucht.« Mehr als 30 Millionen Menschen sahen ihren Hilferuf auf TikTok, unzählige weitere auf Instagram und Twitter.
Tessica Brown wurde mit mitfühlenden, aber auch kritischen Kommentaren überhäuft. Und sie bekam zahlreiche Ratschläge – von Öl über Apfelessig bis Aceton. Doch nichts davon half.
Als würde der Zopf immer enger
In dieser Woche nun konnte ein plastischer Chirurg aus Los Angeles das Unglück beenden, indem er die Kopfhaut der Frau mehrere Stunden mit einem selbst zusammengestellten Lösungsmittel behandelte. Es sei »eine große Erleichterung« gewesen, sagte Brown danach in einem Interview und schilderte, wie es dazu gekommen war.
Als sie sich eilig zurechtmachen wollten und ihr Haarspray alle war, habe sie nach Ersatz gesucht und die Flasche mit dem »Gorilla Glue Adhesive Spray« entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Polyurethan-Klebstoff, eigentlich gedacht ist für Holz, Metall, Keramik oder Glas.
Tessica Brown dachte sich nichts dabei. Oder nur, dass sie das Zeug einfach wieder auswaschen würde, wenn sie in der Nacht nach Hause käme. Was dann nicht ging. Stattdessen habe es sich angefühlt, als würde ihr Zopf immer enger. Schließlich sei sie in die Notaufnahme gegangen, wo die Krankenschwestern eine Aceton-Behandlung begannen.
»Es brannte, bis mein Herz so schnell schlug, dass wir abbrechen mussten«, sagte sie. Eine Krankenschwester habe ihr erklärt, dass die Behandlung bis zu 20 Stunden dauern würde. Sie solle sie zu Hause mit Hilfe ihrer Mutter und ihrer Schwestern fortsetzen. Doch auch diese Methode brachte wenig Fortschritte.
@im_d_ollady Stiff where????? Ma hair 🤬🤬
♬ original sound - Tessica Brown
Der Chirurg bot ihr schließlich an, sie kostenlos zu behandeln. Wie er dem US-Boulevard-Magazin »TMZ« sagte , habe er zum Lösen des Polyurethans ein Mittel aus medizinischem Klebstoffentferner, Aloe Vera, Olivenöl und etwas Aceton hergestellt und zunächst an einem künstlichen Schädel mit Echthaar getestet. Der Patientin habe er dann eine leichte Betäubung gegeben. Die Anwendung sei »gut verlaufen«. Tessica Brown hätte Glück gehabt, dass sie nicht schwerer an der Kopfhaut verletzt worden sei, abgesehen von einigen Irritationen durch ihre vorherigen Versuche einer chemischen Behandlung. Sie sollte nun noch weitere Kopfhautbehandlungen erhalten, damit ihr das Haar nicht ausfällt.
Eine Sprecherin von Gorilla Glue wollte sich auf Anfrage der »New York Times« nicht dazu äußern, ob es angesichts der Erfahrungen von Tessica Brown notwendig sei, nun auch »Haare« auf die Liste der unzulässigen Anwendungen von Gorilla Glue Adhesive Spray zu setzen. Sie sagte, das Unternehmen sei froh, dass Frau Brown behandelt werden konnte, und »wir hoffen, dass es ihr gut geht«.
Sie hätte besser einen Hut getragen
Die 40-Jährige, die in der Kinderbetreuung arbeitet, hätte sich diese Erfahrung wohl gern erspart. Wenn sie die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte, hätte sie an dem Tag, an dem es passierte, besser einen Hut getragen, sagte sie Medienberichten zufolge.
Ein bisschen bereut hat sie wohl auch ihr Video in den sozialen Medien. Auf die Reaktionen, die sie erhielt, sei sie nicht gefasst gewesen. Wegen ihres Missgeschicks seien auch ihre Kinder in der Schule verspottet worden. Anderseits: »Wenn ich es nicht gepostet hätte, wäre das Zeug noch immer auf meinem Kopf.«