Beim Spanien-Urlaub Britischer Verkehrsminister von Quarantäne-Beschluss seiner Regierung kalt erwischt

Verkehrsminister Grant Shapps vor einer Kabinettssitzung in London am 21. Juli 2020. Danach reiste er nach Spanien - und muss nun nach der Rückkehr in Quarantäne
Foto: SIMON DAWSON/ REUTERSDer Beschluss der britischen Regierung, Spanien-Urlauber nach ihrer Rückkehr zwei Wochen lang unter Quarantäne zu stellen, hat den Verkehrsminister des Landes kalt erwischt. Presseberichten zufolge befindet sich Verkehrsminister Grant Shapps derzeit ausgerechnet in Spanien im Urlaub, während seine Kollegen in London am Samstag die Maßnahme beschlossen.
Wegen der in Spanien wieder steigenden Corona-Zahlen strich das britische Kabinett das Land von der Liste derjenigen Länder, aus denen eine Einreise ohne Quarantäneauflagen möglich ist. Die neue Regelung gilt ab Sonntag, damit wird auch Shapps nach seiner Rückkehr in Quarantäne müssen.
"Zahlreiche Minister dürften im Vorhinein gewusst haben, dass die Möglichkeit besteht, dass eine Quarantäne für Urlauber aus Spanien verhängt wird", kommentierte die Labour-Abgeordnete Diane Abbot süffisant: "Aber offenbar hat sich niemand die Mühe gemacht, Grant Shapps Bescheid zu sagen."
Various government ministers would have known in advance there was a possibility of imposing a quarantine on holidaymakers returning from Spain. But apparently no-one bothered to tell @grantshapps #coronavirus https://t.co/s9hv4tq4RZ
— Diane Abbott MP (@HackneyAbbott) July 25, 2020
Knapp einen Monat nach dem Ende des Corona-Notstands in Spanien und dem Auslaufen der strengen Ausgangssperre steigen die Infektionszahlen in dem Land wieder. Virologen machen vor allem das Nachtleben für die neuerliche Ausbreitung verantwortlich.
Spanien gehört zu den liebsten Urlaubsländern der Briten. Von nicht notwendigen Reisens aufs spanische Festland rät die britische Regierung derzeit ab, die bei britischen Urlaubern besonders beliebten Kanaren und Balearen sind davon ausgenommen.
Bisher wurden in Spanien mehr als 272.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und mehr als 28.000 Todesopfer registriert.