

Berlin - Noch ist unklar, was genau geschah: Nach ersten Berichten soll tot in seiner Wohnung in Berlin-Charlottenburg aufgefunden worden sein. Die Berliner Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Weitere Informationen gebe es bislang nicht, sagte ein Sprecher. Auch ob es sich um einen natürlichen Tod handele oder nicht, könne noch nicht gesagt werden.
Giering, geboren 1971 in Magdeburg als Sohn eines Poliers, hatte nach dem Besuch der Schauspielschulen in Bochum und in Potsdam am Staatstheater Cottbus gespielt, wo er für das Fernsehen entdeckt wurde. Bekannt wurde er durch seine Hauptrolle in dem Film "Funny Games", den Durchbruch schaffte er 1999 als rebellischer Ausreißer in "Absolute Giganten". Auch in den Kinofilmen "Baader" und "Hierankl" spielte er mit.
Seit 2006 gehörte er als Kommissar Henry Weber an der Seite von Christian Berkel zum Team der ZDF-Krimiserie "Der Kriminalist".
In dieser Rolle stand er auch zuletzt wieder vor der Kamera, sagte eine Sprecherin seiner Agentur. Die zuständige Produktionsfirma Odeon Film zeigte sich tief bewegt "über den viel zu frühen Tod dieses jungen, talentierten Schauspielers". In einer Mitteilung heißt es weiter: "Mit Frank Giering verlieren wir einen sehr geschätzten Kollegen, der uns die vergangenen vier Jahre begleitet und bereichert hat." Sein Tod sei völlig überraschend gekommen.
Im Februar hatte Giering SPIEGEL ONLINE ein .
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Der Schauspieler Frank Giering ist tot. Er starb am 24. Juni im Alter von 38 Jahren in Berlin.
Christian Berkel als Hauptkommissar Bruno Schumann, Anna Schudt als Kommissarin Anne Vogt und Frank Giering als Kommissar Henry Weber in der Serie "Der Kriminalist" im Jahr 2006: Im Laufe der Zeit trennte er sich von seinem Oberlippenbart - und nahm 20 Kilo ab.
Giering und Berkel für das ZDF im Einsatz: "Ich fand mich auf Fotos zu fett", sagte Frank Giering im Interview mit SPIEGEL ONLINE im Februar 2010. Danach wog der 1,70 Meter große Mime weniger als 60 Kilo - "Welch ein Glück!", sagte er damals.
Florian Lukas, Frank Giering und Antoine Monot 1999 in "Absolute Giganten": Die drei Freunde Floyd, Ricco und Walter verbringen einen letzten Abend in ihrer Heimatstadt Hamburg und erleben dabei heitere, aber auch schwermütige Stunden.
Arno Frisch, Susanne Lothar und Frank Giering in dem Thriller "Funny Games" von Michael Haneke im Jahr 1996
Giering ist Andreas Baader: Neben Andreas Hofer und Birge Schade brillierte der gebürtige Magdeburger als RAF-Terrorist. Der Film wurde jedoch von Kritikern verrissen. "Das hat schon wehgetan", gab Giering im SPIEGEL-ONLINE-Interview zu.
Mit Alexander Beyer in "Hierankl": Das Drama war der Debütfilm von Hans Steinbichler und wurde 2003 im Chiemgau gedreht.
Giering im Jahr 2004 auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin: Der 38-Jährige galt als introvertierter, einfühlsamer Schauspieler. Er lebte in Berlin-Charlottenburg und besuchte regelmäßig seine Familie in Magdeburg.
Mit Vadim Glowna und Hannelore Elsner in "Die Rosenzüchterin" von Charlotte Link im Jahr 2004
Timo Dierkes als Bruder Wigbold, Frank Giering als Jan, Antonio Wannek als Erik, Ken Duken als Störtebeker und Jochen Nickel als Godeke Michel im ARD-Zweiteiler "Störtebeker"
Er schaute oft ernst: "Zweimal wurde ich in meinem Leben von Frauen angesprochen, daraus wurden jeweils Beziehungen. Ich kann eben einfach nicht Nein sagen (lacht). Nein, im Ernst: Ich warte noch auf die Richtige. Ich hoffe, sie war noch nicht dabei", sagte Frank Giering im Interview mit SPIEGEL ONLINE im Februar 2010.