
Brexit: "Ich könnte mir vor lauter Sorge in die Hose machen"
Christoph Waltz über Nigel Farage "Die Oberratte verlässt das sinkende Schiff"
Der Blick ist finster. Christoph Waltz schaut, als ob er gerne jemanden umbringen würde - ganz so, als sei er wieder in die Rolle eines der vielen Filmbösewichte geschlüpft, die er so oft verkörpert hat. Doch dieses Mal geht es nicht um Nazis oder das Streben nach Weltherrschaft. Christoph Waltz ist sauer über den Brexit. Und Nigel Farage.
In einem Interview mit dem Sender Sky reagierte Waltz scharf auf den Rücktritt des Vorsitzenden der EU-kritischen Partei Ukip. "Natürlich verlässt die Oberratte das sinkende Schiff", sagte Waltz. "Das ist unvermeidlich. Sie haben es als heroischen Abgang verkauft - aber nein, das ist eine eingeräumte Niederlage. Sie ziehen den Schwanz ein und - wie Ratten das tun - verlassen das sinkende Schiff."
Nun müssten andere das Chaos beseitigen, während die Verantwortlichen sich um ihre Verantwortung drücken würden, um an anderer Stelle dicke Geschäfte zu machen. "Das zeigt, wie verabscheuungswürdig diese Leute sind."
Schon zuvor hatte sich der in Wien geborene Waltz, der seit 15 Jahren in London lebt, über den Austritt Großbritanniens aus der EU empört. In einem Interview mit der schweizerischen Zeitung "Blick" erklärte er: "Ich könnte mir vor Sorge in die Hose machen. Es ist einfach grotesk, was geschehen ist. Es ist wirklich bescheuert."
Besonders der Einfluss von Populisten auf die Gesellschaft sorgt den 59-Jährigen. "Man könnte natürlich geschichtliche Parallelen dazu ziehen, wo andere Populisten Ängste in der Bevölkerung geschürt und sie gegen Gruppierungen aufgehetzt haben", sagte Waltz in dem Interview.
"In Europa haben wir damit ja so einige Erfahrungen gemacht und werden hoffentlich nicht noch einmal in eine solche Falle tappen."