Fußballer und ihre Autos Von Aussteigern, Blendern und Hauben-Posern

Sepp Maier: The original Hauben-Poser
Foto: Kicker / Eissner, Liedel / IMAGOFußballstars und ihre Autos – das war schon immer eine Kategorie für sich. Die Zeiten, Moden und Modelle mögen sich geändert haben; die Vorliebe der Kicker für schnelle, außergewöhnliche und kostspielige Fahrzeuge aber ist ungebrochen. Genau wie der Wunsch, das Faible mit den Fans zu teilen – und mit den Luxuskarossen zu posen. Eine Rundfahrt durch die Archive zeigt: Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Präsentation.
Der Hauben-Poser
Die beliebteste Art, sich mit seiner neuen Errungenschaft zu zeigen, scheint der Hauben-Poser zu sein. Er nimmt auf der Motorhaube des Fahrzeugs Platz, mal breitbeinig, mal mit halber Backe von der Seite, oder auch, wie Karim Benzema, auf den Kurven des McLaren sitzend.
Neu ist der Hauben-Poser allerdings nicht. Im Gegenteil. Breitbeinig, kniend, angelehnt – alles schon bei den Stars der Siebzigerjahre gesehen. Etwas aus der Mode geraten scheint die liegende Variante »Sepp Maier«. Schade eigentlich.

Katzen unter sich: Sepp Maier, die Katze von Anzing, auf seinem Jaguar XJ
Foto: Kicker / Eissner, Liedel / IMAGOLothar Matthäus präsentierte in den Neunzigerjahren eine weitere Unterkategorie: Ladies vorn.

Lothar Matthäus, damals in Diensten des FC Bayern München, mit Ehefrau Nummer zwei, Lolita Morena (und Ferrari)
Foto: Fred Joch / IMAGODer Aussteiger
Auch gern genommen: das Bild vom Beifahrersitz, wie hier von Franck Ribéry mit ein paar tiefgründigen Jahresendworten gedroppt: »Ein weiteres gesegnetes Jahr. Ich bin dankbar für das Leben, das ich mit meiner Familie führen kann, und dankbar dafür, dass ich weiterhin das tun kann, was mir Freude bereitet«, schreibt der ehemalige FC-Bayern-Star.
Häufig zu sehen: der Aussteiger in der Version »Limousine« oder »SUV« – dann natürlich auf dem Rücksitz.
Der Blender
Zugegeben, diese Kategorie besteht eigentlich nur für Pierre-Emerick Aubameyang, der seine Karossen in der Regel seiner eigenen Vorliebe für bunt und Bling anpasst. Im Fall des ehemaligen Dortmund-Stars gilt wie für seinen Fuhrpark: je auffälliger, desto besser.
»Auba« hat gar einen seiner Lamborghinis mit goldfarbener Folie überziehen lassen. Auf der Düsseldorfer Königsallee sollte er sich damit allerdings nicht blicken lassen: Dort hat die Polizei einst einen ähnlich glänzenden SUV aus dem Verkehr gezogen – weil er andere Verkehrsteilnehmende zu sehr blendete.
Der Liebhaber
Es gibt sie, die Menschen, denen es bei der Wahl des Fahrzeugs nicht um Bling, PS oder Status geht. Bei ihnen entscheidet das Herz. Und das Herz will, was das Herz will. Im Fall von Arturo Vidal einen mintgrünen Fiat Panda.
Der Normalo
Eine Abwandlung des Liebhabers: der Normalo. Er bringt seine Kinder zur Schule, geht einkaufen, fährt Bahn. Da daran aber nun mal gar nichts normal ist, lassen sich die Normalos beim Normalsein fotografieren, so wie Mesut Özil einmal in der Londoner U-Bahn.
Die Ruheständlerin
Wer noch mitten im stressigen Alltagsbusiness steckt, braucht ein schnelles Auto. Aber dann gibt es ja auch die Fußballerinnen und Fußballer, die schon die Zeit nach dem Karriereende genießen. So wie die ehemalige US-Nationalspielerin Carli Lloyd, die sich auf Instagram mit ihrem Wohnmobil präsentiert.
Der Superstar
Unter all den Hauben-Posern, Blendern, Aussteigern und Normalos gibt es einen, der sie alle perfektioniert hat: Cristiano Ronaldo. Der Angreifer von Manchester United hatte am Wochenende allerdings einen dicken Blechschaden zu beklagen: Ein Angestellter hat Ronaldos Millionen Euro teuren Bugatti auf Mallorca in eine Hauswand gesetzt. Mit dem Sportwagen wird sich CR7 nicht mehr präsentieren können, aber ein paar Autos hat er noch in der Garage.
Auf Social Media lässt Ronaldo seine Fans immer wieder an seiner Liebe für Luxuskarossen teilhaben. Und Ronaldo wäre nicht Ronaldo, wenn er sich nicht gleich selbst mit in Szene setzen würde – stilecht mit Sixpack.