Diary Sow Endlich schlechtes Vorbild
Anfang des Jahres verschwand in Paris plötzlich Diary Sow, 21, eine senegalesische Studentin. Viele Menschen nahmen Anteil und waren sehr beunruhigt. Es hieß, sie wäre womöglich entführt worden, manche fürchteten sogar, sie könnte ermordet worden sein. Man suchte sie in Krankenhäusern, Studentinnen und Studenten verteilten Flugblätter, der Präsident Senegals setzte seine diplomatischen Kräfte ein, um sie rasch wiederzufinden.
Sein Racheplan
Es gibt kaum Zweifel daran, dass Donald Trump eine zweite Amtszeit anstrebt und für die Präsidentschaftswahl 2024 erneut kandidieren will. Die Republikaner versuchen nun, in etlichen Bundesstaaten die Wahlgesetze so zu ändern, dass ein Sieg wahrscheinlicher wird. Über ein demokratiegefährdendes Experiment.
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Als die junge Frau, die mit einem Stipendium nach Paris gekommen war, Wochen später wohlbehalten wieder auftauchte und statt eine Erklärung abzugeben, ihren zweiten Roman ankündigte, schlug die Sorge vieler Menschen in Wut um. Man warf Sow vor, sie habe mit den Ängsten anderer gespielt, um ihr Buch besser zu verkaufen – kein ganz unplausibler Gedanke. »Ich habe kränkende Nachrichten auf Instagram erhalten«, klagt Sow jetzt in einem Interview. Man habe sie als Hure beschimpft. Sie sehe aber keinen Grund dafür, sich zu rechtfertigen oder sich schlecht zu fühlen. Im Gegenteil.
Der plötzliche Hass auf sie habe auch etwas Befreiendes: Seit ihrer Kindheit habe sie in ihrer Heimat als braves und fleißiges Mädchen gegolten, das immer alles richtig mache. Sie ist zweimal als »beste Schülerin Senegals« ausgezeichnet worden und galt vielen als Vorbild. Mit diesem Bild habe sie nun aufgeräumt: »Ich bin vom Podest gefallen, auf das man mich setzen wollte.« Ihr Roman »Je pars« (»Ich verschwinde«) ist seit Donnerstag in den französischen Buchhandlungen.
