Fotostrecke

Versace und Givenchy: Modeln für die Konkurrenz

Foto: Matteo Bazzi/ dpa

Donatella Versace modelt für Givenchy "Man muss Regeln brechen"

Finsterer Blick, glatte Haut, gnädige Beleuchtung: Designerin Donatella Versace hat einen neuen Job als Model angenommen - bei der Konkurrenz. Warum? Das hat die 60-Jährige jetzt erklärt.

Die Zusammenarbeit war schon länger bekannt, jetzt gibt es die ersten Fotos der Kampagne: Das Modehaus Givenchy hat für seine kommende Herbst- und Winterkollektion keine Geringere engagiert als Donatella Versace. Die ist nicht nur für ihr weißblondiertes Haar und allzu gebräuntes Gesicht bekannt - sondern vor allem als Chefdesignerin des Konkurrenzunternehmens.

"Auf die Familie", schrieb Versace auf Twitter zu dem Kampagnenfoto. Darauf ist sie mit ungewohnt straffer Haut und in gnädigem Schwarz-Weiß zu sehen. Dass Designer für ihre eigenen Firmen modeln, ist noch nachzuvollziehen. Aber warum sein Gesicht für die Konkurrenz hergeben?

Versace erklärt es via Instagram so: "Ich glaube daran, dass man Regeln brechen muss." Der Italiener Riccardo Tisci, Chefdesigner bei Givenchy, sei nicht nur sehr talentiert, sondern vor allem auch ein guter Freund. Doch Versace denkt offenbar auch an die gesamte Modebranche, in der üblicherweise jedes Unternehmen zuerst und vor allem an sich denkt. "Ich will das alte System loswerden, ich will zusammenarbeiten, ich will, dass wir einander unterstützen und aus der Modebranche eine wahre globale Gemeinschaft machen."

Diese Vision teilt sie offenbar mit Tisci. Er habe seine "Freundin Donatella" angesprochen, weil sie eine wahre Mode-Ikone sei, zitiert "Harper's Bazaar " den Designer. "Wir dachten, es sei an der Zeit, Grenzen zu überschreiben und eine starke Botschaft zu senden, wie Mode gedacht werden sollte."

Dass Prominente für Modefirmen modeln, ist inzwischen keine Seltenheit mehr. Givenchy hat schon Julia Roberts engagiert. Katy Perry warb für Moschino, Pharrell Williams für Chanel und Cher für Marc Jacobs. Neu ist allerdings, dass eine der ganz großen Persönlichkeiten aus dem Business für die ebenbürtige Konkurrenz wirbt. Von der Aufmerksamkeit rund um die ungewöhnliche Kooperation werden sowohl Versace als auch Givenchy profitieren. Dass sich die Modebranche dadurch in eine glückliche, heile Familie verwandeln wird, ist ein netter Wunsch. Aber mehr nicht.

aar
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten