Dreistigkeit
Onkel Edward lässt Prinz William nachstellen
Bislang haben die britischen Medien den Wunsch Prinz Williams, ihn bei seinem Studienantritt in Ruhe zu lassen, respektiert. Nun aber wurde ein Team von Fernsehreportern aufdringlich - sie waren ausgerechnet im Auftrag seines Onkels Edward unterwegs.
London - Der 19-jährige William beklagte sich über die Fernsehleute, ohne zu wissen, dass diese von seinem Onkel Prinz Edward an die schottische Universität St. Andrews geschickt worden waren. Wie sich bei einer
Überprüfung durch Sicherheitsbeamte herausstellte, arbeitete das
Team für die Ardent-Filmproduktion - das TV-Unternehmen gehört Prinz
Edward, dem "kleinen" Bruder von Williams Vater Charles.
Alle britischen Medien hatten sich an ein Übereinkommen gehalten,
demzufolge sich die Journalisten nach der Ankunft Williams am Sonntag
zurückziehen und den Prinzen während des Studiums in Ruhe lassen
sollen. Lediglich die Fernsehreporter von Ardent hielten sich nicht
an die Abmachungen. "Sie haben versucht, William zu filmen, und er hat das
bemerkt. Das ist sehr enttäuschend, da alle anderen Journalisten
sich an die Regeln gehalten haben", sagte eine Sprecherin von Prinz
Charles in London. "Wenn sie Material aufgenommen haben, dann werden wir die
Herausgabe verlangen", kündigte sie an.
Die Kameraleute von Onkel Edward waren bereits am Montag von
Angestellten der Universität verwarnt worden, als sie dort entdeckt
wurden. Dennoch kehrten sie am Mittwoch in die Universität zurück.
Nach einem Handgemenge mit Leibwächtern hatten sie sich zunächst als
freie Journalisten ausgegeben. Erst später offenbarten sie ihren
prominenten Auftraggeber: Prinz Edward, jüngster Sohn von Königin
Elizabeth. Sie gaben an, für eine Produktion namens "A bis Z der
Monarchie" zu drehen, die bereits an einen US-Sender verkauft sei.
Der Zwischenfall ist höchst peinlich für Prinz Edward, dessen TV-
Unternehmen seit Jahren Verluste macht und dessen Frau Sophie vor
wenigen Monaten als Chefin eines Unternehmens für
Öffentlichkeitsarbeit einen Skandal verursachte, als sie sich
beleidigend über britische Politiker äußerte.
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