Emma Watson selbst war begeistert. Begeistert von der kreativen Zusammenarbeit mit Fotograf Tim Walker, von den interessanten und schönen Fotos, die bei dem Shooting für die Titelgeschichte der "Vanity Fair" entstanden. Eine Aufnahme erregte besonderes Aufsehen: Watson posiert in einem grobmaschigen, weißen Bolero-Jäckchen von Burberry - ohne etwas darunter, sodass ihre Brüste teilweise zu sehen sind.
Feministin Watson so freizügig? Das geht gar nicht, empörten sich einige Internetnutzer, darunter die Londoner Radiomoderatorin Julia Hartley-Brewer, der auf Twitter fast 65.000 Menschen folgen.
Watson, die gerade für ihren neuen Film "Die Schöne und das Biest" wirbt, wehrte sich nun in einem Gespräch mit der BBC gegen die Kritik - und zwar mehr als deutlich. Diese Aussagen würden belegen, wie viel Irrglauben es noch über Feminismus gebe, sagte die 26-Jährige. "Im Feminismus geht es darum, Frauen eine Wahl zu geben. Feminismus ist kein Stock, mit dem man andere Frauen schlagen kann", sagte Watson. "Es geht um Freiheit, um Befreiung, um Gleichberechtigung. Ich weiß wirklich nicht, was meine Titten damit zu tun haben."
Das Ganze sei verwirrend, sagte Watson. Viele Leute seien verwirrt. Sie selbst, so die Schauspielerin, sei in der Regel einfach still verblüfft.
"Was haben die Leute über dich gesagt?", fragte ihr Kollege Stevens. "Sie haben gesagt, ich könne keine Feministin sein und...", kurze Pause, "...Brüste haben", antwortete Watson, nachdem ihr Stevens die Formulierung lieferte. Und damit war im Grunde alles gesagt.
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Emma Watson bei der Premiere ihres neuen Films "Die Schöne und das Biest" in Los Angeles: In einem Interview hat sich die Schauspielerin nun gegen Heuchelei-Vorwürfe gewehrt.
Hintergrund: Manche Internetnutzer hatten sich über ein Foto in der "Vanity Fair" geärgert, auf dem Watsons Brüste sichtbar waren. Das passe nicht zu ihrer Rolle als Feministin, so der Vorwurf.
Watson schlug nun zurück. "Feminismus ist kein Stock, mit dem man andere Frauen schlagen kann", sagte sie.
"Es geht um Freiheit, um Befreiung, um Gleichberechtigung. Ich weiß wirklich nicht, was meine Brüste damit zu tun haben", so Watson.
Zuletzt hatte Watson auch darüber gesprochen, dass sie, die durch die "Harry Potter"-Filme bekannt wurde, nun endlich den Ruf des ewigen Teenagers ablegen könne.
In dem Disney-Streifen spielt sie an der Seite von Dan Stevens. Hier posieren die beiden bei der Premiere in Los Angeles.
Shanghai, Los Angeles oder London wie auf diesem Bild: Für die Premieren war Watson zuletzt viel unterwegs.
Watson spielt in "Die Schöne und das Biest" die Hauptfigur Belle. Die Hauptrolle im Film "Cinderella" hat sie nach eigenen Angaben hingegen ausgeschlagen, weil sie die Figur nicht ansprach.
Belle bleibe "neugierig, mitfühlend und aufgeschlossen", sagte Watson bereits im Januar. Das sei die Art von weiblichem Vorbild, das sie gern hätte, wenn sie auswählen könne.
Belle stelle den Status quo infrage und schaffe es, integer zu bleiben - und ihre eigene Perspektive beizubehalten. Sie lasse sich nicht leicht von anderen beeinflussen.
Watson engagiert sich als Uno-Botschafterin für Frauenrechte. Da passt eine Rolle, der sie eine Vorbildfunktion für Frauen zuspricht, natürlich besser ins Bild.
Berühmt wurde Watson als Hermine Granger in den "Harry Potter"-Filmen. Die Filmreihe verhalf auch Daniel Radcliffe (unten) und Rupert Grint zu einer großen Karriere. Das Bild zeigt die drei Hauptdarsteller im Jahr 2000.