

Ernst August Prinz von Hannover junior verkauft das Schloss Marienburg bei Hannover. Neuer Besitzer des riesigen Anwesens ist die öffentliche Hand, wie das niedersächsische Kulturministerium mitteilte. Demnach übernimmt die Liemak Immobilien GmbH, eine Tochter der Klosterkammer Hannover, die Sommerresidenz der Welfen.
Für das 1867 errichtete Schloss zahlt die Gesellschaft den symbolischen Preis von einem Euro. Ernst August junior sprach bei der offiziellen Verkündung des Verkaufs am Donnerstag von einer "historischen Zäsur" für die Welfen. "Das gemeinsam entwickelte Modell sichert Schloss Marienburg und sein Inventar dauerhaft für die Öffentlichkeit", sagte er. Die Familie könne das Gebäude mit seinen 135 Zimmern nicht mehr länger unterhalten.
Das äußerlich prachtvolle Gebäude gilt seit Langem als marode. Das Kulturministerium beziffert den Sanierungsbedarf auf etwa 27 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte demzufolge Mitte November beschlossen, für die Sanierung 13,6 Millionen Euro aus dem Kulturetat beizusteuern.
Die Opposition kritisierte den Kauf scharf. "Die Pläne der Landesregierung und der Klosterkammer sind ein absolutes Unding", sagte der Grünen-Haushaltsexperte Stefan Wenzel. Laut Denkmalschutzgesetz seien Eigentümer für den Erhalt historischer Gebäude zuständig: "Diese Pflicht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf das Land zu übertragen, geht gar nicht."
Das Kulturministerium verteidigte die Entscheidung. Das Gebäudeensemble sei ein "Kulturdenkmal und Erinnerungsort mit großer Bedeutung für die niedersächsische Landesidentität", sagte Minister Björn Thümler (CDU). Die Marienburg zähle "zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Niedersachsens".
Nicht nur das Schloss selbst wechselt den Eigentümer: Das Landesmuseum Hannover übernimmt, unterstützt von verschiedenen Stiftungen, etwa hundert Stücke aus dem kulturhistorischen Inventar im Wert von zwei Millionen Euro. Weitere Gegenstände im Wert von sechs Millionen Euro sollen von einer eigens dafür gegründeten Kunststiftung übernommen werden.
Das neugotische Schloss hatte König Georg V. von Hannover für seine Ehefrau Marie an einem Berghang in der Nähe des früheren Stammhauses des Adelsgeschlechts gebaut, wie unter anderem die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Marie lebte nur kurz auf dem Schloss und ging 1867 ins Exil, die Marienburg blieb dennoch im Besitz der Welfen. 2004 übertrug Ernst August Prinz von Hannover senior das Schloss seinem Sohn.
Im Video: Teure Erbschaften - Schloss geerbt - und nun?
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Dieses Schloss wird verkauft - der Preis: ein Euro. Für diesen symbolischen Betrag verkauft Ernst August von Hannover junior die Marienburg in der Nähe des niedersächsischen Pattensen.
Künftiger Besitzer des Welfen-Anwesens ist die öffentliche Hand. Die Liemak Immobilien GmbH, eine Tochter der Klosterkammer Hannover, übernimmt die Sommerresidenz.
Das äußerlich prachtvolle Gebäude gilt seit Langem als marode. Das Kulturministerium beziffert den Sanierungsbedarf auf etwa 27 Millionen Euro.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte demzufolge Mitte November beschlossen, für die Sanierung 13,6 Millionen Euro aus dem Kulturetat beizusteuern.
Ernst August junior spricht von einer "historischen Zäsur" für die Welfen. "Das gemeinsam entwickelte Modell sichert Schloss Marienburg und sein Inventar dauerhaft für die Öffentlichkeit", sagte er. Dieses Archivbild zeigt ihn vor einem Gemälde, das Sophia Dorothea von Celle zeigt.
Die Opposition kritisierte den Kauf scharf. "Die Pläne der Landesregierung und der Klosterkammer sind ein absolutes Unding", sagte der Grünen-Haushaltsexperte Stefan Wenzel.
Das Kulturministerium verteidigte die Entscheidung. Die Marienburg zähle "zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Niedersachsens", heißt es in einer Mitteilung.
Das Gebäudeensemble sei ein "Kulturdenkmal und Erinnerungsort mit großer Bedeutung für die niedersächsische Landesidentität", sagte Kulturminister Björn Thümler (r.).
Nicht nur das Schloss selbst wechselt den Eigentümer: Das Landesmuseum Hannover übernimmt etwa hundert Stücke aus dem kulturhistorischen Inventar im Wert von zwei Millionen Euro. Weitere Gegenstände im Wert von sechs Millionen Euro sollen von einer Kunststiftung übernommen werden.
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