Österreich Polizei nimmt Ernst August fest

Ernst August Prinz von Hannover im Jahr 2018
Foto: Leonardo Fernandez / Getty ImagesErnst August von Hannover ist von der Polizei in Österreich festgenommen wurden. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels in Oberösterreich dem SPIEGEL. Der 66-Jährige wird beschuldigt, in der Nacht auf Montag zwei Angestellte - ein Ehepaar - mehrmals verbal bedroht zu haben.
Er soll zudem mit einem Verkehrsschild ein Fenster eingeschlagen haben, wie es in einer Pressemitteilung der Polizei heißt. Ernst August wurde in die Justizanstalt nach Wels überstellt.
Wie die "Kronenzeitung" meldet , wurde Ernst August in seiner Jagdhütte in Grünau im Almtal festgenommen. Laut "Krone" hatte die Frau ihn angezeigt. Sie gab demnach an, Ernst August habe sie und ihren Ehemann angeschrien, sich zu "schleichen", sonst werde er ihnen einen Schlägertrupp schicken.
Der für seine Ausraster berüchtigte Ernst August hatte bereits im Juli zweimal Ärger mit der örtlichen Polizei und Justiz. Wegen dieser Vorfälle laufen der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge bereits Ermittlungen gegen den Prinzen.
Ernst August gehört zum Fürstengeschlecht der Welfen. Im vergangenen Jahr geriet die Familie von Ernst August von Hannover in die Schlagzeilen, weil Ernst August junior das Welfenschloss Marienburg für einen Euro an eine niedersächsische Stiftung verkaufen wollte - gegen den Willen seines Vaters. Ernst August junior hatte auf die hohen Schulden, die die Betreibergesellschaft des Schlosses unter der Regie der Welfen angehäuft habe, aufmerksam gemacht.
Die Marienburg ist die alte Sommerresidenz des Fürstenhauses der Welfen. Das zwischen 1858 und 1867 im neugotischen Stil errichtete Schloss liegt etwa 20 Kilometer südlich von Hannover und ist samt Einrichtung in nahezu authentischer Form erhalten. Es dient heute als Ausflugsziel.
Der zwischen der Landesregierung und Ernst August junior ausgehandelte Verkauf der Immobilie an die Stiftung ist politisch umstritten. Denn das Schloss ist baufällig. Es soll für insgesamt 27 Millionen Euro mit Mitteln des Bundes und des Landes Niedersachsen saniert werden. Niedersachsen hatte den Verkauf gestoppt, bis die Welfen ihren Familienstreit gelöst haben.