Ärger bei Schalke 04 »Ralf wird keinen Kuchen mehr essen«

Ralf Fährmann ist Fußballtorhüter und stand wegen seines Kuchenkonsums in der Kritik
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Ernährung ist im Profisport ein großes Thema. Im Fußball beschäftigen Profiklubs eigene Köche. Alles wird auf den Erfolg getrimmt.
Und dann ist da Schalke 04, das nach 15 Spieltagen mit nur neun Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga steht. Das große Thema in den vergangenen Wochen – neben dem sportlichen Misserfolg: der angeblich ausufernde Kuchenkonsum von Ersatztorhüter Ralf Fährmann.
Fährmann, 34, ist eine Institution im Klub, seit der Jugend spielt er – mit kurzen Unterbrechungen – auf Schalke. Lange war er Kapitän, bis heute ist er Teil des Mannschaftsrats. Ein Spieler mit einer Erfahrung aus mehr als 200 Bundesligaspielen. Wie geschaffen für eine Krisensituation wie die der Schalker derzeit.
Das dachte wohl auch Fährmann.
Nach der 1:5-Pleite im DFB-Pokal bei der TSG Hoffenheim wurde in der Öffentlichkeit darüber spekuliert, der bisweilen unsichere Stammtorhüter Alexander Schwolow könnte durch Fährmann ersetzt werden.
Wie die »Bild«-Zeitung berichtet , suchte Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel tatsächlich das Gespräch mit Fährmann. Darin sagte Knäbel jedoch lediglich, dass Fährmann es »dringend unterlassen solle, vor dem Spiel und während der Halbzeitpause in der Kabine Kuchen zu essen«.
Es gebe eine Ernährungsberaterin im Klub, an die sich die Spieler wenden könnten, soll Knäbel auch erwähnt haben.
Kein Kuchen = Klassenerhalt?
Fährmann soll laut dem Bericht »extrem verärgert« gewesen sein. Das ließ sich auch aus der süffisanten Antwort seines Beraters Stefan Backs in der »WAZ« schließen: »Ralf wird keinen Kuchen mehr essen und hofft auf diese Weise, Schalke zum Klassenerhalt zu verhelfen.«
Für viele Nutzerinnen und Nutzer bei Twitter war die Geschichte ein gefundenes Fressen. »Zu brutal, wie Schalke keine Tore schießt und Punkte holt, weil Ralf Fährmann Kuchen in der Kabine frisst«, heißt es dort. Oder: »Fährmann respektieren, Kuchen legalisieren! «
Auch in Schalkes Kabine war das »Kuchengate« ein Thema. Stürmer Marius Bülter antwortete nach dem Sieg gegen Mainz 05 auf die Frage nach einer verpassten Großchance: »Ich habe vor dem Spiel ein Stück Kuchen gegessen.«
Fährmann, der zwischenzeitlich wegen einer Muskelzerrung fehlte, hat nun erstmals selbst über das Thema gesprochen. In einem Interview mit der »Sport Bild« sagte er: »Bei uns in der Kabine steht Kuchen, genau wie Power-Riegel oder auch ein Obstkorb. Ich habe dieses Angebot angenommen und versucht, damit professionell umzugehen.«
Er sei fit und ernähre sich zu Hause vegan und glutenfrei, sagte Fährmann. »Nur mit der Mannschaft esse ich Fleisch und Fisch, um nach dem Training alle Nährstoffe für meinen Körper zu haben.« Auch in anderen Sportarten werde zwischendurch Süßes gegessen, um den Zuckerspiegel oben zu halten.
In Zukunft werde er aber keinen Kuchen mehr essen, sagte Fährmann.