Rekordspringer Baumgartner nickte eigene Todesmeldung ab

Extremsportler Baumgartner: "Wir hatten Pressetexte vorbereitet"
Foto: JOHN MOORE/ AFPHamburg - Ein Fallschirmsprung aus 39 Kilometern Höhe ist eine riskante Sache. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner hat deshalb vor seinem Rekordsprung alle nötigen Vorbereitungen getroffen - dazu gehörte auch die Mitteilung des eigenen Todes.
"Wir hatten entsprechende Pressetexte vorbereitet. Es ist ziemlich bizarr, wenn man einen solchen Text lesen und abnicken muss", sagt Baumgartner in einem SPIEGEL-Gespräch. "Die Nasa hat Katastrophenpläne, und genauso musste ich das machen."
Baumgartner hatte sich am 14. Oktober über dem US-Bundesstaat New Mexico mit einem Ballon in die Stratosphäre tragen lassen, dort stürzte er sich aus einer Kapsel und durchbrach als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer. Die Kameras, die den Sprung live übertrugen, wären im Extremfall abgeschaltet worden, sagt Baumgartner. "Bei einer solchen Geschichte sieht man ja ab einem gewissen Zeitpunkt, wenn etwas danebengeht. Da bleibt man nicht live drauf, das wäre ethisch verwerflich."
Der Extremsportler äußert sich im SPIEGEL auch zu den Kosten des Projekts "Stratos", das vom Getränkekonzern Red Bull finanziert wurde. Sein Sprung habe bei weitem keine 50 Millionen Euro gekostet, sagt Baumgartner. "Nicht mal die Hälfte davon."
Der britische Unternehmer Richard Branson hat nach dem Rekordsprung des Österreichers ein ähnliches Projekt mit einem Sprung aus rund 120 Kilometern Höhe angekündigt. Baumgartner sagt zu dieser Idee: "Unsere 40 Kilometer waren schon schwer zu realisieren. Eine Verdreifachung der Distanz ist einfach nur Schwachsinn."
Diese Meldung kommt aus dem neuen SPIEGEL. Hier können Sie das Heft ab Sonntag um 8 Uhr kaufen.