Nach Tod von Kamerafrau Verletzter Regisseur Souza äußert sich zum Tod von Halyna Hutchins

Foto der verstorbenen Kamerafrau Halyna Hutchins am Set des Westerns »Rust«
Foto: KEVIN MOHATT / REUTERSRegisseur Joel Souza hat sich zum Tod seiner Kollegin, der Kamerafrau Halyna Hutchins, geäußert. Souza, der bei Dreharbeiten zu dem Western »Rust« selbst angeschossen worden ist, sagte der Film-Website »Deadline«: »Ich bin tieftraurig über den Tod meiner Freundin und Kollegin Halyna«, »Sie war freundlich, lebhaft, unglaublich talentiert, hat um jedes Detail gekämpft und mich immer ermuntert, mehr zu geben.« Souza sagte, seine Gedanken seien bei Hutchins Familie. Er sei auch dankbar für die große Anteilnahme, diese werde ihm bei der Genesung helfen.
Am Donnerstag hatte der Schauspieler Alec Baldwin versehentlich Hutchins erschossen und Souza verletzt. Baldwin traf die 42-jährige Hutchins in die Brust und Souza, 48, in die Schulter. Der Regisseur stand hinter der Kamerafrau. Hutchins wurde mit einem Hubschrauber in die Universitätsklinik von New Mexico in Albuquerque geflogen, dort erlag sie ihren Verletzungen. Sie hinterlässt ihren Ehemann und einen neun Jahre alten Sohn.
Der Verband der internationalen Kameramänner und -frauen rief zu Spenden für Hutchins Familie auf. Innerhalb eines Tages kamen auf der Spendenseite knapp 170.000 US-Dollar zusammen.
Hutchins Ehemann Matthew schrieb auf Twitter, Halyna habe sie alle mit ihrer Leidenschaft und Visionen inspiriert. Ihr Vermächtnis sei zu groß, um es in Worte zu fassen. »Unser Verlust ist gewaltig.«
Matthew Hutchins bedankte sich zudem beim American Film Institute, das ein Stipendium im Namen seiner verstorbenen Frau eingerichtet hat. So werde seiner Frau gedacht, und junge aufstrebende Kamerafrauen würden unterstützt.
In Albuquerque kamen Samstagabend Hunderte Menschen zusammen, um Halyna Hutchins zu gedenken. Viele von ihnen gehörten laut »Los Angeles Times« zu einer wachsenden Filmindustrie des US-Bundesstaats New Mexico. Sie thematisierten auch die Arbeitsbedingungen an den Sets.

Trauer in Albuquerque: Eine Frau macht auf die Sicherheitsbedingungen an Sets aufmerksam
Foto: KEVIN MOHATT / REUTERSDie »Los Angeles Times« hatte zuvor berichtet, dass sich Mitarbeitende über die Bedingungen sowie über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen am Set beschwert hatten.
Die Zeitung berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, mehrere Mitarbeiter der Kameracrew hätten wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen den Drehort verlassen. Die in Hollywood üblichen Sicherheitsprotokolle seien nicht strikt befolgt worden, hieß es.
Laut »New York Times« soll es vor dem tragischen Unglück am Set bereits zwei Mal zu versehentlich abgegeben Schüssen aus den Requisitenwaffen gekommen sein. Die Polizei konzentriert sich nun auf die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten.
Die 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez Reed war während des Drehs für die Unglückswaffe verantwortlich. Regieassistent David Halls hatte Baldwin die Waffe während der Probe für eine Szene mit dem Hinweis gereicht, dass es sich um eine »Cold Gun« handele – eine Waffe ohne scharfe Munition.