

New York - Seine Schauspielkollegin Marion Cotillard war im Januar noch im Schlabberpulli gekommen - da gab sich Kiefer Sutherland bei seinem Auftritt in Cambridge schon deutlich mehr Mühe. Doch auch im feinen Zwirn musste der Star der TV-Serie "24" bei der Verleihung des "Hasty Pudding"-Preises einiges über sich ergehen lassen. Mit dem Award zeichnet die Harvard-Universität unter anderem den "Mann des Jahres" aus.
Zuvor musste der 46-Jährige jedoch eine ganze Reihe von Aufgaben erfüllen. Sutherland ließ sich von schrill verkleideten Studenten auf die Wange küssen und zeigte sich in einem Büstenhalter-Kostüm, auf das Dynamit-Attrappen genäht waren. Auf Weisung der Organisatoren zwängte sich der Hollywood-Star in Damenschuhe, griff beherzt zur Gitarre und fing mit dem Lasso eine "mit Kokain gefüllte Kuh".
Aufgrund eines schweren Schneesturms musste die normalerweise unter freiem Himmel in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts stattfindende Veranstaltung in ein Hotel verlegt werden. Die traditionelle Parade als Teil der Preisverleihung fiel dagegen den Wetterkapriolen zum Opfer.
Die diesjährige "Frau des Jahres" - die französische Oscar-Preisträgerin Cotillard - hat ihre Puddingschüssel bereits Ende Januar erhalten. Die Auszeichnung wird seit den 1950er Jahren von der Universitätstheatergruppe "Hasty Pudding Theatricals" für "bleibende und beeindruckende Beiträge in der Welt des Entertainments" verliehen - mit einem deutlichen Augenzwinkern.
Im vergangenen Jahr gewannen Claire Danes und Jason Segel den Preis, 2011 waren Julianne Moore und Jay Leno die Sieger.
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Wer den Preis haben will, muss leiden: Kiefer Sutherland bei der Verleihung des "Hasty Pudding"-Awards. Benannt ist die Theatergruppe der Harvad-Uni nach einem beliebten Getreidebrei - die von ihr vergebene Trophäe ist demnach eine Puddingschüssel.
Beim Wangenschmatzer blieb es nicht: Die Mitglieder der Theatergruppe forderten von ihrem "Mann des Jahres" vollen Lippeneinsatz.
In der Serie "24" hantiert Sutherland meist eher mit Handfeuerwaffen - doch auch mit dem Lasso ist er ein Ass: In dieser Szene bringt er eine "mit Kokain gefüllte Kuh" zur Strecke.
Explosive Unterwäsche: Sutherland mit einem BH aus (zum Glück unechtem) Sprengstoff.
Mit Küsschen und Lassowurf war es nicht getan: Auch an der Gitarre musste der Hollywoodmann sein Talent beweisen. In den letzten beiden Jahren hatten Schauspieler Jason Segel und Showmaster Jay Leno die Trophäe abgestaubt.
Bussi für das Puddingtöpfchen: Marion Cotillard wurde bereits im Januar von den Studenten der Harvard-Universität zur "Frau des Jahres" gekürt.
Cotillard gehört in Hollywood längst zu den etablierten Stars. Nun hat sie zwar keine Chance mehr, in diesem Jahr einen Oscar zu bekommen. Dafür war ihre Freude über den Harvard-Preis groß. Küsschen gab's von Männern in Frauenkleidern.
Bei den SAG-Awards Ende Januar gab es auch keinen Preis für Cotillard, dafür sah die französische Schauspielerin in ihrem Dior-Kleid umwerfend aus. Deutlicher hätte der Kontrast zu ihrem Outfit für die Harvard-Feier kaum sein können.
Cotillard während der Preisverleihung in Cambridge: In den Händen hält sie ein selbstgemaltes "Porträt". So locker würde es bei den traditionellen Filmfesten niemals zugehen.
Zur Zeremonie gehörte auch eine Parade über den Harvard Square. Begleitet wurde Cotillard auch hier von Männern in schrillen Frauenkostümen. Für Sutherland fiel dieser Programmpunkt aus - wegen des Schneesturms, der die Ostküste der USA derzeit heimsucht.
Für ihre Rolle im Film "La vie en rose" gewann Cotillard 2008 den Oscar. Hier ist sie im Mai 2012 während der Filmfestspiele in Cannes zu sehen.
In Cannes wurde auch der neue Film von Cotillard vorgestellt: "Der Geschmack von Rost und Knochen". Auf dem roten Teppich posierte sie mit Schauspielkollege Matthias Schoenaerts (l.), dessen Sohn sowie Regisseur Jacques Audiard (r.).
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