Nach Festnahme Jan Ullrich kommt aus Gewahrsam frei

Nach seiner Festnahme wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf eine Prostituierte kommt Jan Ullrich frei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags.
Jan Ullrich (Archivbild)

Jan Ullrich (Archivbild)

Foto: Ennio Leanza/ dpa

Der vorläufig festgenommene Ex-Radprofi Jan Ullrich ist wieder frei. Das bestätigte die Polizei in Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittler hatten zuvor mitgeteilt, dass keine Voraussetzungen für eine Inhaftierung des 44-Jährigen vorlägen.

Ullrich war festgenommen worden, weil er im Frankfurter Luxushotel Villa Kennedy eine 31 Jahre alte Escort-Dame angegriffen haben soll. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft teilte mit, es sei zu einem Streit gekommen. "Hierbei soll der Beschuldigte sie gewürgt haben, bis ihr schwarz vor Augen wurde", hieß es.

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Ullrich habe "zur fraglichen Tatzeit unter massivem Alkohol- und Drogeneinfluss" gestanden. Die Frau habe es geschafft, das Hotelpersonal zu informieren. Dieses habe die Polizei alarmiert. Als die Beamten um sechs Uhr Morgens eintrafen, habe Ullrich Widerstand geleistet. Das Opfer sei verletzt worden und habe medizinisch versorgt werden müssen.

Das mutmaßliche Opfer habe umfangreiche Angaben gemacht, Ullrich verweigere die Aussage. Gegen den Ex-Profisportler werde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Da Ullrich einen festen Wohnsitz in einem EU-Nachbarland habe, könne er nach der vorläufigen Festnahme entlassen werden, erklärte eine Polizeisprecherin. Die Ermittlungen gingen aber weiter.

Mordkommission eingeschaltet

Ob es Auflagen für den früheren Radprofi gibt, ist nicht bekannt. Er müsse sich aber für die Ermittler zur Verfügung halten. Die Mordkommission hat nach Angaben der der Frankfurter Polizei die Ermittlungen übernommen.

Erst am vergangenen Wochenende war Ullrich auf Mallorca in Gewahrsam genommen worden, weil er sich unerlaubt Zutritt zum Grundstück seines Nachbarn Til Schweiger verschafft haben soll. Am nächsten Tag kam er wieder frei. Einer Gerichtssprecherin zufolge darf er sich Schweiger nicht mehr nähern.

Einem Bericht der "Bild" -Zeitung zufolge war Ullrich am Donnerstag nach Deutschland gereist, um eine Therapie anzutreten. In einem Interview mit der Zeitung hatte er vor einigen Tagen private Probleme eingeräumt und angekündigt, sich Hilfe zu holen. Der 44-Jährige hatte jedoch bestritten, Suchtprobleme zu haben.

jpz/AFP/dpa
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