John Legend über Donald Trump "Das genaue Gegenteil von dem, was wir gerade brauchen"

Kein Land ist so sehr von der Corona-Pandemie betroffen wie die USA. Das liegt auch an Donald Trump, findet John Legend. Nicht das erste Mal, dass der Musiker scharfe Kritik am US-Präsidenten übt.
John Legend: "Trump glaubt, dass er brillant ist, weil er einen Verwandten hat, der Arzt ist"

John Legend: "Trump glaubt, dass er brillant ist, weil er einen Verwandten hat, der Arzt ist"

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Matt Winkelmeyer/ Getty Images for Vanity Fair

Mit deutlichen Worten kritisiert Musiker John Legend das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie. "Er ist das genaue Gegenteil von dem, was wir gerade brauchen", sagte der 41-Jährige der Onlineausgabe des Männermagazins "GQ". Unter anderem sagt Legend, dass Trump nicht auf Wissenschaftler höre und nicht weit genug vorausdenke. "Trump glaubt, dass er brillant ist, weil er einen Verwandten hat, der Arzt ist", so Legend weiter.

In dem Interview geht es auch um Legends neues Album "Bigger Love". Der Künstler hat sich bereits in der Coronakrise engagiert: Gemeinsam mit anderen Stars trat er im April bei dem virtuellen Konzert "One World: Together at Home" auf (Lesen Sie hier mehr zum virtuellen Konzert).

Doch zurück zur Kritik an Donald Trump: Die "New York Times" veröffentlichte am Montag ein internes Dokument der US-Regierung, in dem ein dramatischer Anstieg der bekannten Infektionen befürchtet wird.

In der vom Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutzbehörde Fema zusammengestellten Präsentation geht aus einem Diagramm hervor, dass die Zahl der neuen Infektionen bis Juni auf rund 200.000 pro Tag steigen könnte. Zuletzt lag der tägliche Anstieg in den USA bei rund 30.000 bestätigten Neuinfektionen. Im schlimmsten Fall - so die Vermutungen der Experten - könnten die Todesfälle auf bis zu 3000 täglich steigen.

Nicht die erste Kritik an Trump

Das liegt auch am Krisenmanagement des US-Präsidenten. Lange hatte der 73-Jährige die Gefahr des neuartigen Virus heruntergespielt. Medienberichten zufolge wurde Trump frühzeitig von Geheimdiensten vor den Gefahren einer drohenden Pandemie gewarnt, diese Anschuldigungen wies er nun zurück.

Schon jetzt sind die USA das mit Abstand am härtesten von der Pandemie getroffene Land der Welt. Die jetzt bekannt gewordene Prognose bedeutet, dass sich die aktuelle Zahl von etwa 69.000 offiziell verzeichneten Corona-Toten in den USA in den nächsten Monaten verdoppeln könnte. Die Prognose ist damit düsterer als jene des von Trump geschaffenen Corona-Krisenstabs.

Dass Legend Kritik an Trump übt, ist nicht überraschend. Der Musiker gilt schon lange als Widersacher des US-Präsidenten. Bereits 2017 hatte er in einem Interview gesagt, dass Trump "eine Schande für das Land" sei . In einem Tweet sprach er sich für einen Rücktritt Trumps aus.

bam/AFP
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