
Ausstellung: Malkovich als Hemingway, Jagger, Monroe
Fotoprojekt Die vielen Gesichter des John Malkovich
Chicago - Da ist Che Guevara, wie er sehnsüchtig in die Ferne blickt. Albert Einstein, wie er die Zunge herausstreckt. Und Marilyn Monroe, wie sie in die Kamera lächelt. Aber tatsächlich sehen wir immer nur einen Mann: John Malkovich.
Der Schauspieler hat mit dem Fotografen Sandro Miller ein außergewöhnliches Projekt verwirklicht: Die beiden stellten ikonische Fotografien nach. Bald gibt es in einer Galerie in Chicago die Ausstellung zu sehen. Sie heißt "Malkovich, Malkovich, Malkovich: Hommage an die Meister der Fotografie".
Miller und Malkovich kennen sich schon länger. Die Idee, den Schauspieler auf diese Weise zu fotografieren, hatte Miller vor zwei Jahren. Er wollte an seinen Lehrmeister Irving Penn erinnern. Dieser hatte eines der berühmtesten Porträts von Schriftsteller Truman Capote gemacht. "Ich sah John an und bemerkte, dass er ein wenig wie Truman Capote aussah", sagt Miller. "Das Ergebnis war erstaunlich, und die Rückmeldungen waren so überwältigend positiv, dass ich entschied, es wäre eine wundervolle Idee, all die Fotografen zu ehren, die mich in den 40 Jahren meiner Karriere beeinflusst haben."
Es sollte kein Scherz sein, keine Parodie. Es habe die Perfektion eines Schauspielers gebraucht, der alles gebe, sagte Miller. Acht Monate lang recherchierte er jedes Detail zu den Originalfotos, engagierte Experten für Kleidung, Make-up und Kulissen, ließ Kleider nähen und Requisiten bauen. "Ich habe gesehen, wie John ein Junge, ein Mädchen, ein Mann, eine Frau wurde, Marilyn, Picasso, Hitchcock, Betty Davis und Che Guevara." Er werde oft gefragt, was das schwierigste Motiv gewesen sei. "Ich kann ehrlich sagen, dass keines einfach war."
"Wenn Sie noch einen Beweis brauchten, dass John Malkovich eine totale Legende ist, hier ist er", schrieb die "Huffington Post". Man ist geneigt zuzustimmen. Wer Malkovichs Kommentar will, muss sich noch etwas gedulden. Im Oktober werden Exklusiv-Interviews des Schauspielers mit dem französischen Blatt "7-Post" und der Zeitung "Libération" veröffentlicht.