Quarantäne unterlaufen
Australien droht Johnny Depps Hunden mit dem Tod
Im Privatjet flog Johnny Depp nach Australien. Mit an Bord: seine Terrier Boo und Pistol. Er habe Quarantäne-Bestimmungen umgangen, sagen die Behörden und wollen die Tiere einschläfern lassen. Jetzt läuft ein Ultimatum.
Screenshot der Petition zur Rettung von Depps Hunden: "Hab ein Herz, Barnaby"
Der "Guardian" hat sogar einen Countdown eingerichtet, Sekunde um Sekunde vergeht dort, es bleiben aktuell noch 1 Tag, 15 Stunden, 32 Minuten und 19 Sekunden. Läuft die Zeit ab, droht den Hunden von Johnny Depp der Tod. Zumindest, wenn es nach der australischen Regierung geht. Was ist denn da los?
Der US-Schauspieler Depp dreht in Australien gerade den fünften Teil der Filmreihe "Fluch der Karibik". Als er im Privatjet ins Land geflogen kam, hatte er auch seine beiden Yorkshire Terrier Boo und Pistol dabei. Er hat die Tiere aber offensichtlich nicht ordnungsgemäß angemeldet.
"Er hat sich entschieden, zwei Hunde in unser Land zu bringen, ohne die entsprechenden Genehmigungen zu haben", sagte Australiens Landwirtschaftsminister Barnaby Joyce. "Tatsächlich sieht es so aus, als hätte er sie eingeschmuggelt." Und wer gegen die Sicherheitsgesetze des Landes verstoße, der müsse mit deftigen Strafen rechnen. Selbst wenn er bereits zweimal zum attraktivsten Mann der Welt gewählt wurde.
Aufgeflogen sei der Tierschmuggel lediglich, weil Depp die Yorkshire Terrier zum Hundefrisör gebracht habe. Joyce stellte ihn vor die Wahl: "Entweder bringt Herr Depp seine Hunde nach Kalifornien zurück oder wir werden sie einschläfern müssen."
"Töte nicht diese niedlichen Hündchen"
Auch der Minister für Einwanderung hat sich in den Fall eingeschaltet. Es sei ein Fehler gemacht worden, sagte Peter Dutton in einem Radiointerview. Depp und die Tiere hätten nicht einfach ins Land kommen dürfen. Die Hunde hätten zunächst in eine Quarantänestation gebracht werden müssen. "Sie hätten genauso kontrolliert werden müssen wie jeder andere."
Reporter vor Johnny Depps Haus in Coomera, Australien: "Entweder - oder"
Foto: Dave Hunt/ dpa
Inzwischen haben knapp 4000 Menschen eine Petition unterzeichnet, die sich für die Rettung von Boo und Pistol stark macht. "Hab ein Herz, Barnaby! Töte nicht diese niedlichen Hündchen", heißt es zu der Aktion. Die "Zerstörung" der Tiere sei ein extremer und unnötiger Schritt.
Auch Joyce ist wohl bewusst, dass seine Ankündigung auf wenig Gegenliebe stößt. "Es ist Zeit, dass Pistol und Boo Richtung USA verschwinden", sagte er. Wenn dies nicht geschehe - und die Hunde tatsächlich eingeschläfert werden müssen - dann erwarte er nicht, zu Depps Filmpremiere eingeladen zu werden.