Sänger der Sex Pistols Johnny Rotten scheitert bei Vorentscheid zum ESC

Sang mit den Sex Pistols legendäre Punksongs wie »God Save the Queen« oder »Anarchy in the U.K.«: Johnny Rotten
Foto: Gus Stewart / RedfernsDoch keine Anarchy in the U.K.: Punk-Ikone Johnny Rotten muss den Traum von einer Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in England begraben. Er scheiterte am Freitagabend mit seiner Rockband Public Image Ltd beim irischen Vorentscheid zum ESC. Sieger wurde die Band Wild Youth, die nun Irland beim Finale des größten europäischen Musikwettbewerbes im Mai in Liverpool vertritt.
Rotten war der Leadsänger der in den 1970er-Jahren ebenso bahnbrechenden wie skandalträchtigen Punkband Sex Pistols. Der heute 66-jährige Musiker mit dem bürgerlichen Namen John Lydon wurde in London geboren, seine Eltern stammten jedoch beide aus Irland. Public Image Ltd gründete er 1978, nachdem er sich von den Sex Pistols getrennt hatte.
Mit der Band hat sich Rotten inzwischen sehr weit vom Sound der Sex Pistols entfernt. Der ESC-Beitrag der Band, ein Lied namens »Hawaii«, klingt mehr nach Strand als nach Punk. Rotten selbst beschreibt es laut ESC-Website als »ein nachdenkliches, persönliches und doch universelles Liebeslied«.
Punk-Ikone hin oder her: Bei den irischen Zuschauern konnte Rotten mit diesem Stil offenbar nicht punkten. Es siegte Wild Youth mit dem emotionalen Popsong »We Are One«. Frontmann Conor O'Donohoe äußerte anschließend die Hoffnung, dass sich ganz Irland für das Finale hinter der Band versammeln werde. »Wir werden alles geben.«
Das ESC-Finale findet am 13. Mai in Liverpool statt. Großbritannien ist Gastgeber, obwohl es im vergangenen Jahr auf dem zweiten Platz hinter der ukrainischen Band Kalush Orchestra landete. Wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine wollte die europäische Rundfunkunion EBU anders als üblich das ESC-Finale nicht im Land des Vorjahressiegers stattfinden lassen. Deshalb wird nun Großbritannien als Zweitplatzierter den Wettbewerb ausrichten.