Empfang am Hamburger Rathaus: Tausende Menschen jubelten dem britischen König Charles und seiner Frau Camilla trotz des schlechten Wetters bei ihrem Besuch in der Hansestadt zu und überreichten Geschenke. Ein Spruchband grüßte bilingual: englisch – und hamburgerisch.
Mancher Zuschauer wurde besonders kreativ, um einen Blick auf das Königspaar zu bekommen, kleinere Gäste waren vom Warten schon zu müde.
Diejenigen aber, die wach blieben, waren begeistert.
Gemma Hill, Zuschauerin:
»Also ich habe geweint.«
Reporter:
»Wie war das? Kannten Sie ihn? Haben Sie ihn schon mal gesehen?«
Gemma Hill, Zuschauerin:
»Ja, vor 20 Jahren. Ich bin sehr emotional geworden überraschend. Ich komme aus Großbritannien und wohne hier. Ich war letztes Jahr super traurig wegen der Königin. Ja, er ist mein König. Das war schön.«
Sebastian Degardin, Zuschauer:
»Ich bin sehr beeindruckt und sehr bewegt und habe auch gerade ›God Save the King‹ gerufen. Ich habe nämlich von der Queen 2013 einen Brief bekommen vom Buckingham Palace, den wollte ich ihm eigentlich zeigen, aber das wird wohl leider heute nichts mehr. Aber ich bin sehr beeindruckt und freu mich auch.«
In Begleitung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher sowie deren Ehefrauen besuchten Charles und Camilla das Rathaus, ließen sich auch auf dem Balkon nochmal feiern.
Hamburg ist Charles' letzte Station auf einem dreitägigen Staatsbesuch. Am Freitagmittag war er mit dem Zug aus Berlin angereist, gemeinsam mit Steinmeier. Nach der Begrüßung durch Tschentscher besuchte die Gruppe ein Denkmal, das an den Transport jüdischer Kinder ins Vereinigte Königreich erinnert, die jungen Menschen wurden so vor dem Naziregime gerettet. Zeit für eine erste kurze Begrüßung von Fans der Royals war auch noch.
Dann ging es weiter zur nächsten Station: Am Mahnmal St. Nikolai gedachten Tschentscher, Charles und Steinmeier der Menschen, die im Zweiten Weltkrieg durch Angriffe der Alliierten ums Leben kamen. Die Kirche St. Nikolai war 1943 durch britische Luftangriffe weitestgehend zerstört worden.
Auf den Empfang am Rathaus folgten zum Abschluss noch eine Hafenrundfahrt und ein kurzes Fest der britischen Botschaft. Dann ging es für Charles und Camilla direkt zum Flughafen – die königliche Aufregung in Deutschland ist damit vorerst wieder beendet.