Umstrittene Rapper in KZ-Gedenkstätte Kollegah und Farid Bang besuchen Auschwitz

Farid Bang und Kollegah standen im Mittelpunkt des Echo-Eklats. Jetzt haben die beiden Skandalrapper Auschwitz besucht. Das sei für Holocaustüberlebende eine Genugtuung, hieß es vom Internationalen Auschwitz-Komitee.
Kollegah und Farid Bang in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Kollegah und Farid Bang in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Foto: Bernd Oertwig/Iak/Internationales Auschwitz Komitee/dpa

Kollegah und Farid Bang sind der Einladung gefolgt, die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz zu besuchen. Dies teilte das Internationale Auschwitz-Komitee mit. Es hatte den Musikern den Besuch vorgeschlagen.

"Für die Auschwitz-Überlebenden ist der Besuch der Rapper eine Genugtuung und auch eine Geste an ihre jungen Fans, dass Hass, Menschenverachtung und Antisemitismus in keiner Kunst einen Platz haben sollten", sagte der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, der die Rapper begleitete.

An der "Todeswand" am Block 11 in dem früheren, deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen legten die Musiker nach Angaben des Komitees zu Ehren der Ermordeten Blumen nieder. Bei ihrem Rundgang im Vernichtungslager Birkenau trafen sie junge Deutsche und Polen, die sich derzeit dort für den Erhalt der Gedenkstätte engagieren. Das Auschwitz-Komitee teilte mit, der Besuch der Rapper sei kurzfristig bewusst als privater und nichtöffentlicher Besuch geplant worden.

Es sei gut, dass Kollegah und Farid Bang die Konfrontation und Begegnung mit der Geschichte von Auschwitz und mit sich selbst gesucht hätten, sagte Heubner. Die Rundgänge sowie der heutige Blick auf die jüdischen Menschen und alle Opfer, die in Auschwitz gequält und ermordet wurden, hätten offensichtlich vieles in der Welt der Musiker in ein völlig neues Licht gerückt.

Farid Bang und Kollegah waren trotz Antisemitismusvorwürfen mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet worden. Besonders die Liedzeile "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" rief Kritik hervor. Die Verleihung des Musikpreises Echo an die beiden Rapper löste einen Skandal aus, der schließlich zur Abschaffung des Preises führte. Etliche Musiker hatten zuvor ihre eigenen Echo-Preise aus Protest zurückgegeben.

bbr/ulz/dpa
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