
Hang zum Heimatland: Europäische Royals im Urlaub
Kur Royal Kronprinz Willem-Alexander und sein afrikanisches Traumhaus
Amsterdam - Die Briten reisen zum Wandern ins schottische Hochland, die Spanier entspannen auf der Mittelmeerinsel Mallorca, die Norweger zeigen sich in ihrer Sommerresidenz naturverbunden. Den niederländischen Kronprinzen Willem-Alexander, 42, hingegen zieht es in die Ferne: Er träumt von einer Villa auf der Halbinsel Machangulo im Süden von Mosambik.
Doch sein Wunsch stößt nicht gerade auf Begeisterung. Jetzt fordert sogar der sonst stets königstreue Bund der Oraniervereinigungen, der Thronfolger solle auf den Bau der Villa verzichten. Ein Luxusanwesen in einem armen afrikanischen Land sei für das künftige Staatsoberhaupt der Niederlande eine "sehr unglückliche Wahl", sagte der Oraniervorsitzende Michiel Zonnevylle nach Angaben der Zeitung "de Volkskrant" vom Montag.
"Ich würde die völlige Abkehr von dem Projekt sehr begrüßen." Dafür sollten sich Willem-Alexanders Mutter, Königin Beatrix, und Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende einsetzen.
Das exotische Ferienschlossprojekt, das die Regierung in Den Haag nach langem Zögern genehmigt hatte, stand von Anfang an unter keinem guten Stern. So fragten Abgeordnete, warum der künftige König nicht genau wie seine Mutter mit einem Ferienhaus in der Toskana zufrieden sein kann. Bei einem so abgelegenen Urlaubsort wie Machangulo würden erheblich höhere Kosten für die Reise und den Personenschutz der königlichen Familie entstehen, kritisierten sie.
Außerdem geriet das Bauvorhaben in Misskredit, als bekannt wurde, das gegen den Projektentwickler in Südafrika wegen Betrugsverdachts ermittelt wird. Auf Machangulo soll in einem Naturreservat am Indischen Ozean eine Fünf-Sterne-Anlage mit Ferienvillen entstehen. Die Investoren sind laut "de Volkskrant" eine Gesellschaft aus amerikanischen und europäischen Bankern, Hedgefonds-Managern, Adligen sowie südafrikanischen Schönheitschirurgen und Geschäftsleuten.