L'Oréal-Erbin Bettencourt Zehn Millionen für den Krankenpfleger

Der Krankenpfleger soll üppig bedacht werden, der Staat Kunstsammlungen bekommen: Liliane Bettencourt hat offenbar ihr Erbe neu geregelt. Die reichste Frau Frankreichs streitet seit Monaten mit ihrer Familie ums Geld. Zudem wehrt sich die alte Dame gegen ihre Entmündigung.
Milliardärin Bettencourt: Weniger Geld für die Familie

Milliardärin Bettencourt: Weniger Geld für die Familie

Foto: FRANCOIS GUILLOT/ AFP

Paris - Frankreichs reichste Frau, die L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, entzieht ihrer Familie große Teile des Erbes: Laut übereinstimmenden Meldungen französischer Zeitungen wird die 89-Jährige ihre Lebensversicherungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro dem Forschungsinstitut Pasteur vermachen.

Bettencourt hat demnach erst in diesem Sommer ihr Testament geändert. So sollen ihre Kunstsammlungen an den Staat gehen, ihr Krankenpfleger Alain Thurin soll zehn Millionen Euro erhalten. Seit Monaten streitet die Familie der früheren Firmenchefin um das Erbe.

Zuletzt hatte die Tochter von Liliane Bettencourt gerichtlich eine Vormundschaft für ihre Mutter erwirkt. Diese wehrt sich nun juristisch dagegen. Am Wochenende hatten die Anwälte der alten Dame mitgeteilt, alles zu tun, damit ihre Mandantin nicht von ihrer Tochter betreut wird. "Sie kann die Anwesenheit ihrer Tochter nicht ertragen", hieß es in der französischen Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche".

Seit Jahren streitet die Familie Bettencourt um die Führung ihres Konzerns und die Zurechnungsfähigkeit von Liliane Bettencourt. Die 89-Jährige war zuletzt in den Schlagzeilen, weil sie mehr als hundert Millionen Euro vor dem Fiskus auf Schweizer Konten und in Singapur versteckt haben soll. Vor kurzem entschied das Finanzministerium aber, dass sie deswegen nicht wegen Steuerhinterziehung angeklagt wird.

ulz/AFP/dapd
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