Laut US-Medien
Legendärer Pornoverleger Larry Flynt gestorben
Sein »Hustler«-Magazin krempelte den Markt für Erotikhefte um – er selbst geriet von einem Skandal in den nächsten. Nun ist Larry Flynt mit 78 Jahren gestorben.
Flynt, dem 1996 in dem Hollywoodfilm »Larry Flynt – die nackte Wahrheit« ein Denkmal gesetzt wurde, war ein höchst streitbarer Verleger. 1974 hatte er »Hustler« gegründet – eine direkte Konkurrenz zu eher konservativen Publikationen wie Bob Gucciones »Penthouse« oder dem »Playboy« eines Hugh Hefner. Während der »Playboy« bis heute noch gewisse ästhetische Maßstäbe anlegt und seinen Inhalt als »geschmackvolle Erotik« verbrämt, ging es dem »Hustler« von Anfang an um absolut eindeutige Bilder.
Das Erscheinen fast jeder einzelnen Ausgabe musste quasi vor Gericht durchgesetzt werden. Wie bedrohlich diese rechtlichen Scharmützel waren, erwies sich erstmals 1976, als Flynt von einem Richter in Cincinnatti wegen »Obszönität und organisiertem Verbrechen« zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt wurde. Absitzen musste er davon nur sechs Tage.
1978 wurde Flynt von einem Rechtsextremisten niedergeschossen, nachdem er Bilder eines Paares mit unterschiedlicher Hautfarbe veröffentlicht hatte. Seitdem saß Flynt im Rollstuhl und wurde abhängig von Schmerzmitteln. Die Nebenwirkungen der Medikamente und seines exzessiven Lebensstils beeinträchtigten den Rest seines Lebens.
Millionen für Infos gegen Trump
Auch mit fortschreitendem Alter drängte der Unternehmer immer wieder in die Öffentlichkeit. 2017 rief er eine Belohnung von zehn Millionen Dollar für kompromittierende Informationen über den damaligen Präsidenten Donald Trump aus, die zu dessen Amtsenthebung führen. Für sein Angebot hatte er eine ganzseitige Anzeige in der »Washington Post« platziert.
Flynt bezeichnete Trumps Präsidentschaft damals als nicht legitim. Dieser habe bewiesen, dass er auf gefährliche Weise ungeeignet sei. Bereits während der Wahlkampagne Trumps hatte Flynt jedem eine Million Dollar geboten, der Video- oder Audiomaterial offenlege, das beweise, dass Trump sich illegal verhält oder andere sexuell erniedrigt. Es folgte die Veröffentlichung des »Access Hollywood«-Videos, in dem Trump damit prahlt, wie er Frauen sexuell belästigt.