Rafael Nadal (2.v.r.) hilft bei den Aufräumarbeiten
Foto: Francisco Ubilla/ APRafael Nadal hat den Betroffenen der verheerenden Überschwemmungen auf seiner Heimatinsel Mallorca Hilfe angeboten. Der 32-Jährige möchte die Räumlichkeiten seiner Tennis-Akademie in Manacor zur Verfügung stellen, und zwar "für alle, die eine Unterkunft brauchen", schrieb der Weltranglistenerste bei Facebook. Zudem sprach er den Angehörigen der Opfer an diesem "traurigen Tag" sein "aufrichtiges Beileid" aus.
Der Spanier ließ seinen Worten Taten folgen und packte selbst mit an. In einer Autowerkstatt in der Stadt Sant Llorenc half Nadal mit anderen Freiwilligen, die Räumlichkeiten von Schlamm und Wasser zu befreien. Nadal hatte verletzungsbedingt auf einen Start beim Masters-Turnier in Shanghai verzichtet und weilt in seiner Heimat.
Heftige Regenfälle hatten auf Mallorca zu Überschwemmungen geführt. Dabei kamen mindestens zehn Personen ums Leben, zudem gibt es noch immer Vermisste. Betroffen war vor allem der Osten der spanischen Urlaubsinsel.
Maas: "Wünschen den Betroffenen in diesen Stunden Kraft und Zuversicht"
Auch Heiko Maas (SPD) hat sich zu den Ereignissen auf der Insel geäußert. Der Bundesaußenminister zeigt sich über die Nachrichten erschüttert. "Diese Naturkatastrophe hat viele Menschen völlig überrascht", sagte er. "Unsere Gedanken sind bei all denen, die Freunde oder Familienangehörige verloren haben oder noch vermissen. Wir wünschen den Betroffenen in diesen schweren Stunden Kraft und Zuversicht."
Die Rettungsteams waren mit rund 400 Hilfskräften im Einsatz. Oberste Priorität hatte zunächst den ganzen Tag lang die Suche nach Vermissten. Neben Dutzenden Fahrzeugen wurden auch vier Hubschrauber, ein Flugzeug und ein Schiff eingesetzt.
Unwetter mit Überschwemmungen gab es in Spanien auch in Katalonien im Nordosten sowie in der Provinz Málaga im Süden des Landes. Auf Mallorca hatte es schon seit Montag sehr heftig geregnet, ortsweise auch gehagelt. Durch das Unwetter kam es laut Medien zeitweise auf dem Flughafen Palma zu Verzögerungen. In der Hauptstadt und auch am "Ballermann" östlich von Palma war die Lage aber weitgehend normal.
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Auf Mallorca sind bei heftigen Unwettern mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Zudem werden mehrere Menschen offiziellen Angaben zufolge vermisst.
Zahlreiche Autos wurden weggeschwemmt, wie auf Bildern und Videoaufnahmen des Wetterdienstes der Balearen zu sehen war.
Wie groß die Schäden insgesamt sind, ist bislang nicht bekannt.
Am schwersten betroffen ist das Dorf Sant Llorenç im Osten der Insel, dort war ein Sturzbach über die Ufer getreten.
Wer die Krisenregion verlassen konnte, wurde vorübergehend in Sporthallen untergebracht.
"Es war eine harte Nacht, ich befürchte, dass der Tag noch heftiger wird", zitierte die Zeitung "El Mundo" eine Lokalpolitikerin.
In der Region sollen demnach mehr als 220 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen sein.
Bei zwei der Toten soll es sich um britische Staatsbürger handeln, zwei weitere Opfer sind offenbar Einheimische.
Ein Todesopfer stammt offiziellen Angaben zufolge aus dem Küstenort S'Illot.
Anwohner berichteten im regionalen Fernsehsender IB3 von "chaotischen Zuständen" vor Ort.
Der "Mallora Zeitung" zufolge warteten Anwohner auf Dächern und Bäumen auf ihre Rettung.
Die Regionalregierung hat eine Krisensitzung einberufen, um den Rettungseinsatz zu koordinieren. Vor Ort sind Feuerwehr, Polizei, Militär und Zivilschutz im Großeinsatz.