

Anlässlich des 50. Geburtstags von Michael Schumacher am Donnerstag hat sich die Familie des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters in einer ausführlichen Mitteilung zu Wort gemeldet: "Wir freuen uns darüber und möchten uns von ganzem Herzen bedanken dafür, dass ihr Michaels 50. Geburtstag morgen gemeinsam mit ihm und mit uns feiert."
Die Angehörigen Schumachers werben in der Mitteilung unter anderem um Verständnis dafür, dass es kaum Informationen über den Gesundheitszustand des früheren Spitzensportlers gibt, der Ende Dezember 2013 bei einem Skiunfall in Fankreich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte (eine Chronologie zu Schumachers Leben finden Sie hier).
"Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist und wir alles Menschenmögliche tun, um ihm zu helfen", heißt es in dem Facebook-Post. "Bitte habt Verständnis, wenn wir uns nach Michaels Wünschen richten und ein so sensibles Thema wie Gesundheit, so wie früher auch immer, in der Privatsphäre belassen."
"Michael kann stolz sein auf das, was er erreicht hat, und wir sind es ebenfalls", schreiben die Angehörigen und weisen auf einige Aktionen anlässlich des 50. Geburtstags des Ex-Sportlers hin. Unter anderem wird ein virtuelles Museum in Form einer App eröffnet, zudem gibt es in Köln eine neue Ausstellung namens "Michael Schumacher Private Collection".
Emotional äußerte sich auch Jean Todt über Schumacher. Er betrachte die Freundschaft zu dem früheren Spitzensportler als großes Geschenk, sagte der Präsident des Automobilweltverbandes FIA der "Welt". Schumacher kämpfe gegen sein schreckliches Schicksal an, sagte der 72-Jährige.
"Seine Familie kämpft genauso, und natürlich kann unsere Beziehung oder besser Freundschaft nicht mehr so sein, wie sie einmal war. Eben weil wir nicht mehr dieselbe Kommunikation haben wie früher", sagte Todt. Er habe neben seinem alten Freund in den vergangenen Jahren etliche Rennen vor dem Fernseher verfolgt: "Und wir werden noch viele gemeinsam sehen."
Jean Todt (im April 2016)
Foto: Clive Mason/ Getty ImagesTodt sagte auch, dass er Schumacher mindestens einmal pro Monat besuche; dabei fühle er sich nicht hilflos. "Ich und seine ganze Familie reagieren trotz der Umstände im mentalen Sinne positiv", sagte Todt. Schumacher würden nur positive Gedanken helfen.
Michael Schumacher gilt als Legende des Rennsports. Kein anderer Fahrer errang so viele WM-Titel wie er, keiner gewann mehr Formel-1-Rennen, keiner stand öfter auf dem Podium. 2012 beendete er seine Karriere in der Formel 1 - etwa ein Jahr vor seinem schweren Unfall in den Alpen.
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Michael Schumacher im September 2012: Wenig später war die Karriere des Formel-1-Fahrers beendet. Schumacher konnte auf einzigartige Erfolge zurückblicken.
Australien, 13. November 1994: Schumacher gewinnt seinen ersten von insgesamt sieben WM-Titeln.
1996 wechselte er zu Ferrari - mit dem Rennstall gewann er seine WM-Titel fünf bis sieben.
Nach einem ersten Rücktritt kehrte Schumacher mit Mercedes zurück, konnte aber an frühere Erfolge nicht anknüpfen. 2012 fuhr er seine letzte Saison, hier ist Schumacher mit seinem Mercedes-Nachfolger Lewis Hamilton zu sehen.
Schumacher machte in seiner Freizeit Sport, er spielte etwa Fußball und fuhr gern Ski - hier ein Foto aus dem Jahr 2005.
Ende 2013 war Schumacher zum Skifahren bei Méribel in den französischen Alpen.
Am 29. Dezember 2013 stürzte Schumacher am späten Vormittag und prallte mit dem Kopf gegen einen Stein. Hier ist der Unfallort zu sehen: Ein Gebiet zwischen den Skipisten Biche (r.) und Chamois, in dem Steine aus dem Boden ragen.
Schumacher trug bei dem Unfall einen Helm, der durch die Wucht des Aufpralls zerstört wurde.
Eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft ergab, dass es bei Schumachers Unfall - hier ein Foto aus dem Januar 2004 - keine Hinweise auf Fremdverschulden gibt. Zudem kamen die Ermittler zum Schluss, dass Schumacher nicht unangemessen schnell unterwegs gewesen war.
Warnschild in der Nähe der Unfallstelle: Schumachers Management sah den Sturz als Ergebnis der extremen Verkettung unglücklicher Umstände.
Schumacher wurde nach dem Unfall nach Grenoble in ein Krankenhaus gebracht.
Schumachers Familie und Managerin Sabine Kehm (Foto) waren schnell vor Ort.
Zeitweise war Schumacher in Lebensgefahr. Im April 2014 teilte sein Management mit, er zeige "Momente des Bewusstseins und des Erwachens".
Schumacher - hier ein Foto aus dem Januar 2006 - wurde Mitte Juni 2014 nach Lausanne verlegt. Im September des Jahres teilte sein Management mit, er sei nach Hause in sein Anwesen in Gland am Genfer See gebracht worden, wo er medizinisch betreut werde.
Ende 2014 sagte Managerin Kehm in einem TV-Interview, Schumacher mache Fortschritte, die der Schwere der Verletzung angemessen seien. Es sei aber nicht möglich, einen seriösen Ausblick über Schumachers Genesungsprozess zu geben.
Luftbild von Schumachers Anwesen am Genfer See: Hier wird der Ex-Rennfahrer gepflegt. Über seinen Gesundheitszustand gibt die Familie keinerlei Informationen an die Öffentlichkeit.
Schumachers Ehefrau Corinna - hier ist das Paar im November 2012 beim Sportpresseball in Frankfurt zu sehen - ist gerichtlich gegen Artikel vorgegangen, in denen Gerüchte über Schumacher verbreitet wurden. Zugleich haben Schumachers Angehörige im Lauf der Jahre mehrmals den Fans für Genesungswünsche und Anteilnahme gedankt.