

Grenoble - Michael Schumacher geht es offenbar besser. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister mache "Fortschritte auf seinem Weg", teilte seine Managerin Sabine Kehm in Grenoble mit. Der 45-Jährige zeige "Momente des Bewusstseins und des Erwachens", heißt es in Kehms Statement. "Wir stehen ihm bei seinem langen und schweren Kampf zur Seite, gemeinsam mit dem Team des Krankenhauses in Grenoble, und wir bleiben zuversichtlich."
Kehm bedankte sich im Namen der Familie erneut "herzlich für die ungebrochene Anteilnahme". Zugleich bat sie um Verständnis, "dass wir auf Details nicht eingehen möchten, um Michaels Privatsphäre und die seiner Familie zu schützen und das Ärzteteam in Ruhe arbeiten zu lassen".
"Momente des Bewusstseins", wie sie Kehm beschreibt, sind streng genommen kein medizinischer Fachbegriff. Es ist vollkommen unklar, um welche Zeichen es sich dabei handelt. Grundsätzlich können beim Aufwachprozess aus dem Koma folgende Reaktionen auftreten: Körperbewegungen, Reaktion auf Ansprechen oder Anfassen, Augenöffnen, Blickkontakt, der Versuch zu sprechen, gezielte oder ungezielte Abwehrbewegungen. Vorhersagen darüber, ob Schumacher wieder aufwachen wird, bleiben trotz der positiven Mitteilung aber reine Spekulation.
Schumacher liegt in der französischen Stadt seit Ende 2013 im Krankenhaus. Er hatte sich bei einem Skiunfall am 29. Dezember schwere Kopfverletzungen zugezogen und musste in eine dauerhafte Narkose versetzt werden. Ende Januar wurde die Aufwachphase eingeleitet; Mitte März hatte Kehm noch mitgeteilt, Schumacher sei noch nicht aufgewacht. Wenige Tage zuvor hatte Schumachers Familie verlauten lassen, man gebe die Hoffnung nicht auf und bleibe zuversichtlich, dass "Michael da durchgehen und aufwachen wird". Immer wieder gebe es kleine Anzeichen, die Mut machten.
Schumachers Unfall hatte immenses Medieninteresse hervorgerufen. Seine Frau Corinna forderte Anfang Januar Journalisten auf, Ärzte und Familie in Ruhe zu lassen und das Krankenhaus zu verlassen. Die Staatsanwaltschaft untersuchte den Unfall. Mitte Februar schloss sie ihre Ermittlungen ab und teilte mit, es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Schumacher war demnach auch nicht unangemessen schnell unterwegs. Managerin Kehm hatte schon kurz nach dem Unfall von einer extremen Verkettung unglücklicher Umstände gesprochen.
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Das Management von Michael Schumacher hat mitgeteilt, dass der bei einem Skiunfall schwerverletzte ehemalige Formel-1-Fahrer "Momente des Bewusstseins und des Erwachens" zeige.
Schumachers Managerin Sabine Kehm - hier Anfang des Jahres vor dem Krankenhaus - bat zugleich darum, die Privatsphäre des 45-Jährigen und seiner Familie zu achten.
In diesem Krankenhaus in Grenoble wurde Schumacher in eine dauerhafte Narkose versetzt. Ende Januar leiteten Ärzte die Aufwachphase ein.
Schumacher galt als geübter Skifahrer. Hier ist er 2005 im norditalienischen Madonna di Campiglio zu sehen.
In diesem Skigebiet oberhalb von Méribel fuhr Schumacher am 29. Dezember 2013 neben der markierten Piste über einen Felsen.
Der Unfallort: Schumacher verlor die Kontrolle und prallte mit dem Kopf auf einen weiteren rund zehn Meter von dem ersten Felsen entfernten Stein.
Von Fans und in der Öffentlichkeit erfuhr Schumacher große Anteilnahme. Am 3. Januar, seinem Geburtstag, zeigten Fans vor dem Krankenhaus in Grenoble ihre Unterstützung.
Vor dem Großen Preis von Bahrain am Wochenende erinnert auch die Formel 1 an ihren einstigen Star: "In Gedanken und Gebeten sind wir bei dir, Michael."
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