Morddrohungen gegen J.K. Rowling »Könnte das Haus damit tapezieren«

»Harry Potter«-Erfinderin J.K. Rowling erhält laut eigenen Angaben wegen ihrer umstrittenen Äußerungen in der Gender-Debatte unzählige Morddrohungen. Sie lasse sich aber nicht einschüchtern, so die Schriftstellerin.
Autorin Rowling (Archivbild)

Autorin Rowling (Archivbild)

Foto: NEIL HALL/ REUTERS

Für ihre öffentlichen Äußerungen zur Gleichstellung von Transmenschen ist Joanne K. Rowling vielfach gerügt worden. Jetzt hat die Auseinandersetzung für die Autorin eine bedrohliche Dimension angenommen.

»Ich habe inzwischen so viele Morddrohungen erhalten, dass ich das Haus damit tapezieren könnte«, schrieb die 56-Jährige am Montag in einer Reihe von Tweets.

Die Schriftstellerin hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Transfrauen mit Frauen ausgesprochen, die bereits mit weiblichen Geschlechtsorganen geboren wurden. Das brachte ihr viel Kritik ein.

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Besorgnis habe bei ihr nun ein auf Twitter geteiltes Foto ausgelöst, auf dem sich drei Schauspieler aus Protest gegen ihre Position an ihrer Privatadresse im schottischen Edinburgh zeigten, so die Autorin. Auf einem Bild, das im Internet kursierte, waren drei Personen zu sehen, die vor einem Eingangsportal Protestplakate in den Händen hielten, dahinter waren deutlich Straße und Hausnummer zu sehen.

Ob es sich dabei um Absicht handelte, wie Rowling vermutete, ist auf dem Foto aber nicht zu erkennen. Ein Polizeisprecher teilte mit, es seien Ermittlungen zu dem Fall im Gange. Die Twitteraccounts der drei Aktivisten waren am Montag nicht mehr verfügbar.

Die Autorin bedankte sich bei der schottischen Polizei sowie den Twitter-Nutzern, die den Post gemeldet hatten. Sie habe in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass Frauen, die wie sie einer Gleichstellung von Geschlechtsidentität und biologischem Geschlecht kritisch gegenüberstünden, Ziel von Kampagnen geworden seien, bis hin zu Androhungen von Gewalt und Vergewaltigung, fuhr Rowling fort.

Es handele sich um »Einschüchterungskampagnen«, so Rowling. Sie lasse sich davon jedoch nicht einschüchtern. Die Autorin wandte sich mit einer Botschaft direkt an die Transaktivisten: »Vielleicht ist der beste Weg, zu beweisen, dass eure Bewegung keine Bedrohung für Frauen ist, indem ihr aufhört, uns zu stalken, zu belästigen und zu bedrohen.«

Die Autorin der »Harry-Potter«-Saga ist seit rund zwei Jahren in einen Streit mit Mitgliedern der Trans-Gemeinschaft verwickelt. Der Konflikt begann unter anderem mit einem Tweet der Autorin, die sich gegen die Verwendung des Begriffs »Menschen, die menstruieren« aussprach und stattdessen forderte, einfach von Frauen zu sprechen. Viele Transaktivisten warfen ihr deshalb Trans-Feindlichkeit vor. Die Äußerungen der Autorin führten auch zu einem Zerwürfnis mit einigen Stars der »Harry Potter«-Filme, darunter Hauptdarsteller Daniel Radcliffe.

(»Harry Potter und der Stein der Weisen« startete heute vor 20 Jahren in deutschen Kinos. Unsere Autorin verrät, warum die Filmreihe um den Zauberschüler ihr »Wetten, dass..?« ist.)

ala/dpa/AFP
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