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Super Bowl: Superstars als Pausenfüller

Foto: Kevin Mazur/ AFP

Nach "Nipplegate" Justin Timberlake darf wieder zum Super Bowl

US-Sänger Justin Timberlake wird 2018 wieder beim Super Bowl auftreten - 14 Jahre nachdem er dort mit Janet Jackson für einen Busenblitzer-Skandal sorgte. Jackson-Fans finden das ungerecht.

Justin Timberlake darf beim Super Bowl 2018 wieder auf die Bühne. Der US-Sänger wird in der Halbzeit-Show des legendären Events im kommenden Jahr auftreten, wie er selbst bei Twitter verkündete. "Ich hab die Halbzeit", schrieb der 36-Jährige und veröffentlichte ein Video, in dem er sich gemeinsam mit US-Komiker Jimmy Fallon über seine bevorstehende Show freut.

Zeitgleich bestätigte die US-amerikanische Football-Liga NFL, dass Timberlake als Hauptkünstler beim Finale am 4. Februar 2018 in Minnesota auftreten wird.

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Der Super Bowl gilt in den USA als riesiges Medienereignis. Die Ankündigung, dass Timberlake dort nun zum insgesamt dritten Mal auf die Bühne darf, löste in sozialen Netzwerken nicht nur Beifall aus - sondern auch harsche Kritik. Denn sein Skandal-Auftritt von 2004 mit Sängerin Janet Jackson ist nicht vergessen, und viele ärgern sich, dass er Timberlake offenbar bis heute deutlich weniger schadet als seiner Kollegin.

Timberlake hatte der Sängerin damals am Ende ihrer gemeinsamen Show beim Super Bowl einen Teil ihres Oberteils abgerissen und dabei ihre rechte Brust entblößt. Dabei sang er die Liedzeile: "Gonna have you naked by the end of this song" - "Bis zum Ende dieses Lieds werde ich dich nackt ausgezogen haben". Jacksons Busen war damit für den Bruchteil einer Sekunde im US-Fernsehen zu sehen - vor knapp 90 Millionen Zuschauern im prüden Amerika.

Jackson und Timberlake beim Super Bowl 2004

Jackson und Timberlake beim Super Bowl 2004

Foto: © Win McNamee / Reuters/ REUTERS

Der Vorfall ging unter dem Stichwort "Nipplegate" als einer der größten Skandale in die Mediengeschichte der USA ein und landete sogar vor Gericht. Die Medienaufsicht forderte vom Sender CBS eine Strafzahlung in Höhe von 550 Millionen Dollar wegen "Unanständigkeit". Bundesrichter wiesen den Bußgeldbescheid in einem Berufungsverfahren später jedoch zurück.

Timberlake und Jackson teilten nach dem Vorfall mit, der Busenblitzer sei nicht beabsichtigt gewesen. Jacksons Kostüm war defekt, ihre Brust habe man eigentlich nicht zeigen wollen. Aber diese Erklärung ließ die moralisch empörte Öffentlichkeit nicht gelten. Der Ärger war riesig - und ausbaden musste ihn vor allem Jackson.

Die Sängerin wurde unter anderem von der Grammy-Gala ausgeladen. Außerdem nahm man ihr eine fest zugesagte Rolle in einem geplanten Fernsehfilm wieder weg. Ihre Karriere erlitt durch den "Nipplegate" einen deutlichen Knick. Timberlake dagegen kam ungeschoren davon, zumindest beruflich. Umso mehr ärgern sich Kritiker, dass der Sänger nun offenbar endgültig rehabilitiert ist und erneut zum Super Bowl eingeladen wird - die betroffene Frau aber nicht.

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"Warum wird Justin Timberlake wieder eingeladen, während Janet Jackson für den Rest ihres Lebens verbannt wird, wegen etwas , das voll und ganz sein Fehler war", schreibt eine Kritikerin auf Twitter. Eine Nutzerin fordert schlicht: "Gerechtigkeit für Janet". Manche vermuten, dass hier eine Frau gegenüber einem Mann benachteiligt wird. Andere argwöhnen, dass auch die Hautfarbe eine Rolle spiele, dass hier eben ein weißer Mann gegenüber einer schwarzen Frau Vorteile genieße. "Lade Jackson beim Super Bowl zum Duett ein", schrieb ein Nutzer. "Das schuldest du ihr."

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fok/AFP/dpa
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