

Im Juni sollte Natalie Portman der Genesis-Preis, mit dem sie 2017 ausgezeichnet wurde, feierlich übergeben werden. Doch die Schauspielerin hat ihre Reise nach Jerusalem abgesagt - aus "politischen Gründen", wie die veranstaltende Genesis-Stiftung das Management Portmans zitiert.
"Die jüngsten Ereignisse in Israel hat sie als extrem bedauerlich empfunden", teilte Portmans Management mit. "Sie fühlt sich nicht wohl dabei, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel teilzunehmen." Portman könne dies nicht mit gutem Gewissen tun.
Israels Kulturministerin Miri Regev kritisierte die Entscheidung Portmans scharf. Sie warf der Schauspielerin laut einem Bericht der "Jerusalem Post" vor, dem Druck der BDS-Bewegung nachgegeben zu haben. Die Bewegung setzt sich für einen Boykott Israels ein.
Die Veranstalter kündigten an, die Gala nun abzusagen, und entschuldigten sich bei den geladenen Gästen. Sie respektierten das Recht, öffentlich der Politik der israelischen Regierung zu widersprechen, fänden es aber traurig, dass Portman der Zeremonie aus den genannten Gründen fernbleibe.
"Wir befürchten, dass Frau Portmans Entscheidung unsere karitative Initiative politisiert. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren hart daran gearbeitet, dies zu vermeiden." Der Genesis-Preis, der auch als "jüdischer Nobelpreis" bezeichnet wird, wird laut Veranstalter an Menschen vergeben, die durch ihre Leistung inspirieren und sich für das jüdische Volk und Werte engagieren.
Portman, die in Israel geboren wurde, erhielt die Auszeichnung insbesondere für ihren Einsatz für Gleichberechtigung und Tierschutz sowie ihren Kampf gegen Armut. Das Preisgeld von einer Million Dollar soll auf Wunsch der Schauspielerin dem Kampf für Frauenrechte zugute kommen. Morris Kahn, ein Unternehmer aus Israel, hatte die Prämie mit einer Spende auf zwei Millionen Dollar verdoppelt.
Über die Auszeichnung hatte sich Portman "zutiefst berührt"geäußert: "Ich bin stolz auf meine israelischen Wurzeln und mein jüdisches Erbe - sie sind entscheidende Bestandteile meiner Identität." Welche konkreten Ereignisse zur Absage der Preisverleihung geführt hatten, gab die Oscar-Preisträgerin nicht an.
Israel war jüngst international scharf kritisiert worden für seine Reaktion auf Massenproteste an der Grenze zum Gazastreifen, bei denen seit März 2018 insgesamt 35 Palästinenser getötet und mehrere Hundert Menschen verletzt wurden. Die Regierung hatte das Vorgehen verteidigt und erklärt, die Sicherheit der Bürger geschützt zu haben.
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Nicht für ihr schauspielerisches Talent, sondern für ihr soziales Engagement wurde Natalie Portman mit dem "Genesis"-Preis ausgezeichnet. Die Veranstalter ehrten insbesondere ihren Einsatz für Gleichberechtigung und Tierschutz sowie ihren Kampf gegen Armut.
Die Schauspielerin hat ihre Teilnahme an der Preisverleihung im Juni abgesagt - aus "politischen Gründen".
"Die jüngsten Ereignisse in Israel hat sie als extrem bedauerlich empfunden", teilte ihr Management mit. "Sie fühlt sich nicht wohl dabei, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel teilzunehmen."
Die Veranstalter sagten die Gala daraufhin ab. Sie respektierten das Recht, öffentlich der Politik der israelischen Regierung zu widersprechen, fänden es aber traurig, dass Portman der Zeremonie fernbleibe. Man befürchte, dass Portmans Entscheidung die Gala politisiere.
Die 36-Jährige wurde in Jerusalem geboren und zog als Kind mit ihren Eltern in die USA.
Nach der Auszeichnung im November 2017 hatte die Mutter zweier Kinder mitgeteilt, sie sei stolz auf ihre israelischen Wurzeln - und "zutiefst berührt" über die Ehrung.
Portman wurde zuvor bereits mit zahlreichen Preisen für ihre schauspielerischen Leistungen ausgezeichnet. So erhielt sie den Oscar und den Golden Globe für ihre Hauptrolle in "Black Swan".