
Kanye Wests Hitler-Vergleich: Die Kunst der Provokation
Nazi-Vergleich von Kanye West "Angestarrt wie Hitler"
Hertfordshire - Das Leben als Superstar ist nicht immer leicht, wer wüsste das besser als Kanye West. Der amerikanische Rapper und Produzent fühlt sich seit Jahren von der Kritik geschmäht, von Paparazzi verfolgt, vom Publikum unterschätzt.
Beim Big-Chill-Festival im südenglischen Hertfordshire ergänzte er am Samstagabend die Reihe seiner Fehltritte. "Ich gehe durch das Hotel und durch die Straßen, und die Leute starren mich an, als wäre ich verrückt, als wäre ich Hitler", sagte der 34-Jährige. "Eines Tages werden die Leute alles verstehen, was ich je getan habe."
Und der Größenwahn ging noch weiter: "Michael Jordan hat mit seiner Energie den Basketball verändert. Es passiert gerade so viel Scheiße im Musikgeschäft, dass irgendjemand etwas ändern muss", sagte er.
Nach seinem Hitler-Vergleich buhten einige Festivalbesucher. Doch Wests Größenwahn kommt für viele nicht wirklich überraschend. Der HipHopper war bei der Verleihung der MTV- Awards vom Publikum ausgebuht worden, nachdem er der Gewinnerin, dem jungen Country-Star Taylor Swift, das Mikro aus der Hand gerissen und behauptet hatte, die ebenfalls nominierte Beyoncé habe das bessere Videogemacht. "Taylor, ich freue mich wirklich für dich, und ich werde dich auch ausreden lassen", hob der Musiker damals an, "aber Beyoncé hat eines der besten Videos aller Zeiten abgeliefert."
Als sich West auf der Bühne in England am Wochenende ein wenig beruhigt hatte, gelang es ihm, das Publikum wieder zu versöhnen, indem er der kürzlich verstorbenen Soulsängerin Amy Winehouse gedachte und sie "die wunderschöne Queen Amy" nannte. Dann spielte West ihre Hits "Tears dry on Their Own" und "Back to Black".