Amtsgeschäfte in Coronaisolation Jacinda Ardern hat keinen Geschmackssinn mehr

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern
Foto: REUTERSDie neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern kämpft nach ihrer Covid-19-Erkrankung eigenen Angaben zufolge mit Geschmacksverlust. Ihre Amtsgeschäfte werden hingegen offenbar nicht beeinflusst: Am traditionellen Frühstück mit Finanzminister Grant Robertson anlässlich der Veröffentlichung des neuseeländischen Staatshaushalts nahm Ardern in diesem Jahr per Instagram-Livestream teil.
Nach der Verkündung ihrer Covid-Erkrankung hatte sich Ardern enttäuscht gezeigt, die Verkündung des Haushalts zu verpassen, einen der wichtigsten politischen Termine in Neuseeland. Aber bereits da hatte sie angekündigt, an den Besprechungen aus dem Homeoffice teilzunehmen. »Ich wollte nicht zulassen, dass Covid dieser Tradition im Weg steht«, sagte sie nun bei Instagram. Am Samstag war Ardern positiv getestet worden.
Der neue Haushalt sieht unter anderem eine Milliarde Dollar vor, um steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken, die auch Menschen in Neuseeland betreffen. 11,1 Milliarden Dollar werden für eine Gesundheitsreform und den Kampf gegen die Klimakrise aufgebracht. Zwar fehlte Ardern bei der Verkündung des Haushalts im neuseeländischen Parlament, sie schaltete sich aber virtuell hinzu.
Probleme mit den Cheese Rolls
Die Probleme beschränkten sich offenbar darauf, dass Ardern wegen ihrer Covid-Infektion die traditionellen Cheese Rolls beim gemeinsamen virtuellen Frühstück mit Robertson nicht schmecken konnte. Am Haushaltstag teilen sich Finanzminister und Premierministerin typischerweise die Spezialität von der Südinsel Neuseelands. Ardern sagte, den Cheese Rolls fehlten die üblichen Geschmacksnoten. Die gerösteten und aufgerollten Weizenbrote, unter anderem belegt mit Cheddar, wurden der Premierministerin nach Hause geliefert.
Ardern witzelte bei Instagram, sie habe die Cheese Rolls im Ofen vergessen, die seien dadurch »etwas beige« geworden.
Nach den neuseeländischen Covid-Regeln muss sich Ardern bis zum 21. Mai zu Hause isolieren. Eine für Ende Mai geplante Reise in die USA wurde zunächst nicht abgesagt.
Neuseeland mit seinen fünf Millionen Einwohnern galt lange als Vorzeigestaat in der Coronakrise. Der Inselstaat hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Mittlerweile hat das Land wegen der hochansteckenden Omikron-Variante mehr als eine Million Fälle verzeichnet.