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Notorious B.I.G.: New Yorker Rap-Legende

Foto: MARK LENNIHAN/ ASSOCIATED PRESS

Geplante Ehrung für Notorious B.I.G. Zu dick für die Straße?

Ein New Yorker will Notorious B.I.G. eine besondere Ehre erweisen: Eine Straße in Brooklyn soll nach dem ermordeten Rapper benannt werden. Im zuständigen Gremium wird dessen Eignung als Vorbild jedoch angezweifelt - nicht nur wegen der kriminellen Vergangenheit.

New York - The Notorious B.I.G. alias Christopher Wallace ist für viele der Inbegriff des New Yorker HipHop. Sein Debütalbum "Ready to Die" ist ein Klassiker der Rap-Geschichte. "Biggie" galt als Mann der Straße. Einer, der sich vom Drogendealer zum Megastar hochgearbeitet hatte.

Seine Musik und sein Erfolg wurden ihm schließlich zum Verhängnis. Wallace war Protagonist im Konflikt zwischen Rappern der amerikanischen Ost-und Westküste. Im März 1997 wurde er - wenige Monate nach dem gewaltsamen Tod seines Widersachers Tupac Shakur - bei einem Drive-by-Shooting in Los Angeles erschossen.

Treue Anhänger wollen Wallace nun in seinem New Yorker Heimatbezirk Brooklyn ein Denkmal setzen. LeRoy McCarthy, Bürger von Brooklyn und "Biggie"-Fan, fordert, die Straßenecke St. James Place und Fulton Street in "Christopher Wallace Way" umzubenennen. Hintergrund: Hier verkaufte Wallace seinen Rapsongs zufolge als Teenager Drogen. Zahlreiche Fans unterstützen dies in einer Petition .

Doch in dem zuständigen Gremium, dem Brooklyn Community Board, stieß der Vorschlag offenbar auf wenig Begeisterung. "Er fing mit zwölf an, Drogen zu verkaufen, mit 17 verließ er die Schule, er wurde wegen Drogen- und Waffenbesitzes verhaftet", zitiert das Newsportal DNA Info  das Mitglied Lucy Koteen. "Er starb einen gewaltsamen Tod und von seiner Figur her war er nicht gerade ein Vorbild für die Jugend."

Tatsächlich prahlte Wallace in seinen Texten mit seinem Gangster-Lebensstil - und gab unter anderem Tipps für erfolgreiches Drogendealen ("Ten Crack Commandments"). Allerdings blieb wie so oft fraglich, was wirkliche Erfahrung war und was nur die übliche Koketterie. Wallace sei niemand, dem man nacheifern solle, sagte Koteen in einem Radiointerview.

McCarthy konterte. Man solle Wallaces Übergewicht und die Art seines Todes nicht gegen ihn verwenden. Auch andere Künstler, namentlich Shakespeare, seien mit ihrer Kunst angeeckt. Die Straßenecke in Brooklyn sei eine Touristenattraktion und in diesem Sinne eine Chance für die Stadt.

Das Community Board hat das Thema erst einmal zurückgestellt.

gam/hut
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