

Moskau - Actionheld Jean Claude van Damme war da, Geigerin Vanessa Mae, und auch Schauspielerin Hillary Swank kam nach Grosny: Sie alle feierten in der vergangenen Woche mit Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow. Gut, offizieller Anlass der Party war der "Tag der Stadt Grosny", doch passenderweise wurde der umstrittene Machthaber am selben Tag 35 Jahre alt.
Menschenrechtler werfen Kadyrow Verstrickungen in Auftragsmorde und Verschleppungen vor, entsprechend umstritten sind Auftritte von Stars an der Seite des Machthabers. Zumindest Swank sah das nun ein und entschuldigte sich in einem öffentlichen Statement.
Sie bedauere zutiefst, dass sie zu dem Konzert gekommen sei, sagte Swank. In der Einladung sei allerdings vom Geburtstag keine Rede gewesen. "Wenn ich volle Einsicht gehabt hätte, worum es bei dieser Veranstaltung offenbar ging, wäre ich nie hingegangen", so Swank.
Sie sei darüber informiert worden, dass die Eröffnung eines neuen Wohn- und Gewerbekomplexes in Grosny gefeiert werde. Man habe ihr das Event als "Symbol der Hoffnung für die Menschen von Tschetschenien" angepriesen - diese Stimmung habe sie unterstützen wollen. Als man sie darum bat, Kadyrow zum Geburtstag zu gratulieren, habe sie nicht unfreundlich sein wollen, sagte Swank. Von den Vorwürfen gegen Kadyrow habe sie nichts gewusst.
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Schauspielerin Hilary Swank in der Tschetschenischen Hauptstadt Grosny: Die 37-Jährige hat beim 35. Geburtstag des umstrittenen Präsidenten Ramsan Kadyrow mitgefeiert.
Sie sang ein Ständchen und saß in der ersten Reihe neben Machthaber Kadyrow und Schauspieler Jean Claude van Damme.
Nun entschuldigte sich Swank für den von Menschrechtsorganisationen kritisierten Auftritt: "Wenn ich volle Einsicht gehabt hätte, worum es bei dieser Veranstaltung offenbar ging, wäre ich nie hingegangen", sagte Swank.
Auf der Einladung sei der Geburtstag Kadyrows nicht erwähnt worden, so Swank (hier im Oktober 2009).
Swank 2008 in Berlin: Für ihre Rolle als Boxerin in dem Film "Million Dollar Baby" gewann sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Swank war nicht der einzige Stargast in Grosny: Auch Geigerin Vanessa Mae trat auf.
Offizieller Anlass des Festes waren der "Tag der Stadt Grosny" und die Einweihung eines neuen Luxusviertels in der einst vom Bürgerkrieg zerstörten Stadt.
Kadyrow ließ sich feiern. Er schmückt sich immer wieder mit internationalen Stars und hatte im Frühjahr unter anderem den früheren Fußball-Nationalspieler Lothar Matthäus nach Grosny geholt. Menschenrechtler machen Kadyrow für Auftragsmorde, Vergewaltigungen und Verschleppungen verantwortlich.
Hände schütteln: Kadyrow und van Damme.