Skiunfall Polizei beschlagnahmt Schumachers Helmkamera

Offenbar hat Michael Schumacher bei seinem schweren Sturz eine Helmkamera getragen. Diese und der Helm wurden jetzt laut Berichten französischer Medien von Ermittlern beschlagnahmt. Zudem befragte die Polizei am Freitag den Sohn des Formel-1-Weltmeisters.
Michael Schumacher (im Jahr 2006): Auch sein Sohn wurde vernommen

Michael Schumacher (im Jahr 2006): Auch sein Sohn wurde vernommen

Foto: Rainer Jensen/ picture alliance / dpa

Grenoble - Michael Schumacher hatte offenbar eine tragbare Kamera an seinem Skihelm installiert. Der Helm und die Kamera des schwer verunglückten Formel-1-Rekordweltmeisters wurden am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP beschlagnahmt. Die Agentur beruft sich auf Ermittlerkreise. Schumacher war abseits der Piste mit dem Kopf so hart auf einen Felsen geprallt, dass sein Helm zerbrach.

Auch "Le Dauphiné Libéré"  berichtet von einer Helmkamera. Allerdings ist laut der Zeitung nicht klar, ob die Kamera während des Unfalls Bilder aufgenommen hat. Falls es Bilder gebe, wisse man zudem nicht, ob diese den Ermittlern zur Verfügung stünden. Die Staatsanwaltschaft wollte diese Information nicht kommentieren. Die Untersuchungsergebnisse würden zuerst der Familie mitgeteilt, erst danach mit gebührendem Abstand der Presse - darauf besteht der zuständige Staatsanwalt Patrick Quincy.

Zudem seien der Sohn des schwer verunglückten Formel-1-Rekordweltmeisters Schumacher und ein Freund des Sohnes von der französischen Polizei vernommen worden, hieß es am Freitag ebenfalls aus Ermittlerkreisen. Beide waren dabei, als sich der Unfall am Sonntag im Skigebiet von Méribel in Savoyen in den französischen Alpen ereignete.

Schumacher kämpft nach seinem Skiunfall um sein Leben. Zuletzt war sein Zustand als "kritisch, aber stabil" beschrieben worden. Schumacher, der sich im künstlichen Koma befindet, ist am Freitag 45 Jahre alt geworden. Vor dem Krankenhaus versammelten sich mehr als hundert Fans und wünschten ihm Glück und Genesung. Sein ehemaliger Rennstall hatte Busse organisiert und zu der speziellen Aktion aufgerufen.

Auf dem Parkplatz rollten die Fans eine riesige Ferrari-Fahne aus. Den Weg in die Klinik dekorierten sie mit roten Fahnen, Ferrari-Bannern und Plakaten: "Schumi - Alle unsere Gedanken sind bei Dir und Deiner Familie." Am Abend gratulierten deutsche Anhänger ihrem Idol mit einer Lichtprojektion auf die Fassade des Krankenhauses. "45, Schumi, bleib stark! Kämpfe weiter!", war auf Englisch zu lesen.

Die "unglaubliche Anteilnahme (...) hat uns schlichtweg überwältigt und zu Tränen gerührt", erklärte die Familie am Freitag auf Schumachers offizieller Webseite. "Wir sind zutiefst dankbar, auch für die übrigen Glückwünsche, die uns erreichen", hieß es weiter.

kha/AFP/sid/dpa
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