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Steuergebaren von Prinz Charles: Transparenz, Eure Majestät!

Foto: LEON NEAL/ AFP

Diskussion über Geschäfte von Prinz Charles Thronfolger mit Transparenzproblemen

Seit Jahren erntet Prinz Charles in seinem Herzogtum Honig und Rüben - und regelmäßig auch Kritik. Der 64-Jährige zahlt keinen Penny Unternehmensteuer für seine Millionenerträge. Nun fordert das britische Unterhaus einmal mehr Transparenz bei den königlichen Geschäften.

London - Prinz Charles, künftiger König von Großbritannien und Nordirland, ist wegen seines Steuergebarens erneut in die Kritik geraten. Das britische Finanzministerium solle das 53.000 Hektar große Herzogtum des 64-Jährigen genauer unter die Lupe nehmen, forderte der Haushaltsausschuss des britischen Unterhauses. Die Finanzen des Duchy of Cornwall, das traditionell vom britischen Thronfolger betrieben wird, müssten transparenter werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Charles wegen seiner Geschäfte kritisiert wird. Der Prinz vertreibt in dem Herzogtum im Südwesten Englands unter dem "Duchy"-Label Biolebensmittel. Das brachte ihm den Ruf als Öko-Prinz ein - aber auch jede Menge Erfolg. Im vergangenen Finanzjahr erzielte der Betrieb einen Umsatz von 28,8 Millionen Pfund (etwa 34,2 Millionen Euro). 19 Millionen Pfund davon gingen als persönliches Einkommen an Charles. Darauf zahlt der 64-Jährige freiwillig Einkommensteuern.

Doch im Haushaltsausschuss ärgert man sich seit Jahren: Der umtriebige Geschäftsmann muss auf seine Gewinne keinerlei Unternehmensteuer zahlen. "Die Ausnahme von der Unternehmensteuer verschafft dem Duchy of Cornwall einen unfairen Wettbewerbsvorteil vor der Konkurrenz, die die Steuern zahlt", zitiert  der britische "Guardian" die Vorsitzende des Ausschusses, Margaret Hodge (Labour). Der Parlamentsausschuss kritisiert zudem, dass der Prinz nach derzeitiger Rechtslage nicht vom Finanzamt kontrolliert werden kann. Es werde "größere Transparenz" benötigt.

Ein Sprecher des Finanzministeriums wies die Forderung zurück: Die Behörde arbeite konstruktiv mit dem Herzogtum zusammen und fälle Entscheidungen, wo es nötig sei.

Das Herzogtum selbst verteidigt seine Sonderrolle trocken. Es handele sich nicht um ein Unternehmen, deshalb sei auch keine Unternehmensteuer fällig.

kbl/gam/dpa
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