Prinz Harry Noch eben schnell drei Interviews – dann kommt das Buch (diesmal offiziell)

Die Promo-Tour für seine Memoiren geht weiter. In neuen TV-Interviews teilt Prinz Harry weiter gegen seine royale Verwandtschaft aus – und beteuert zugleich: »Ich sitze hier und bitte um eine Familie.«
Ausstrahlung des ITV-Interviews mit Prinz Harry: »Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück«

Ausstrahlung des ITV-Interviews mit Prinz Harry: »Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück«

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Jane Barlow / AP

Der britische Prinz Harry hat nach eigenen Angaben derzeit keinen Kontakt mit seinem Vater König Charles III. oder mit seinem älteren Bruder Prinz William. »Derzeit nicht«, sagte der 38-Jährige in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des US-Senders CBS auf die Frage, ob er mit William spreche oder per SMS kommuniziere.

Auch mit seinem Vater habe er schon länger nicht mehr gesprochen, sagte Harry im Gespräch mit Journalist Anderson Cooper. Er wünsche sich aber sehr, wieder »eine Beziehung« mit seiner Familie zu haben und gemeinsam Frieden zu finden.

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Nur wenige Stunden zuvor war ein Interview ausgestrahlt worden, das Harry dem britischen Sender ITV gegeben hatte. Im Gespräch mit Tom Bradby wirkte es zuweilen, als sei Harry den Tränen nahe. Wortreich bedauerte er mangelnde Unterstützung seiner Familie und wie sich die Fronten verhärtet haben. »Ich sitze hier und bitte um eine Familie«, sagte Harry. »Nicht um eine Institution, um eine Familie.«

Er hofft demnach trotz seiner harschen Kritik auf eine Versöhnung mit seiner Familie. »Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück. Momentan erkenne ich sie nicht wieder«, sagte Harry. Genauso würden die beiden aber wohl auch ihn derzeit nicht wiedererkennen. »Vergebung ist aber zu 100 Prozent eine Möglichkeit«, betonte er. »Ich glaube wirklich und ich hoffe, eine Versöhnung zwischen uns und meiner Familie könnte Auswirkungen auf die ganze Welt haben.« Vielleicht sei das naiv, aber er glaube daran.

Auf die Frage, ob er an der Krönung seines Vaters im Mai teilnehmen wolle, antwortete Harry ausweichend: »Bis dahin kann viel passieren.« Der Ball liege nun aber im Spielfeld des Palastes.

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Im selben Interview kritisierte Harry seine Familie dafür, Geschichten und Narrative in den britischen Boulevardmedien zu platzieren. Wenn »royale Insiderquellen« zitiert würden, kämen diese Informationen vom Palast, sagte er. Korrespondenten würden gefüttert und stellten das Narrativ nicht infrage. »So wie sich die britische Presse momentan aufführt, fügt das Großbritannien großen Schaden zu.«

Außerdem erklärte Harry, sein Bruder William habe Zweifel an der Beziehung mit seiner heutigen Frau Meghan geäußert. William habe ihm nicht von der Heirat abgeraten, aber »er hat schon sehr früh Zweifel geäußert«, sagte Harry. Sein Bruder habe ihn gewarnt, dass es »sehr hart« für ihn werden könne. »Vielleicht hat er die Reaktion des britischen Boulevards vorausgeahnt.«

In Deutschland wird Harrys Gespräch mit ITV am Montag um 17 Uhr bei RTL im Rahmen der Sendung »Exclusiv Spezial: Harry – Das Interview« gezeigt. Am Montag soll Harry außerdem noch in der Sendung »Good Morning America« des Senders ABC zu Wort kommen.

Die Interviews begleiten die Veröffentlichung seiner Memoiren »Spare« (deutsch: »Reserve«), die ab dem 10. Januar in Buchläden erhältlich sein sollen. In Spanien waren sie versehentlich bereits am Donnerstag kurzzeitig in einigen Geschäften zu haben. Britische Medien berichten seitdem über zahlreiche Details aus dem Buch.

DER SPIEGEL

Die schwersten Vorwürfe erhebt Harry darin gegen seinen Bruder: William soll ihn im Streit zu Boden geworfen und verletzt haben. Die einst als unzertrennlich geltenden Brüder stehen sich Harrys Schilderungen zufolge schon lange in einem bitteren Wettbewerb gegenüber. Er bezeichnet William in dem Buch demnach als »geliebten Bruder« und zugleich als »Erzfeind«.

Das Königshaus schweigt bislang zu den Vorwürfen. William tue dies »für die Familie und das Land«, will die »Sunday Times« von engen Freunden des britischen Thronfolgers erfahren haben.

aar/dpa
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