Prinz Philip gegen Fotografen "Just take the f***ing picture"

Prinz Philip gegen Fotografen: "Just take the f***ing picture"
Foto: WPA Pool/ Getty ImagesEs gibt wohl spannendere Termine als ein Mittagessen mit Weltkriegsveteranen. Das muss Prinz Philip ähnlich empfunden haben. Als sich der Ehemann von Queen Elizabeth II. bei einem Empfang in London zusammen mit den Veteranen und seinen beiden Söhnen zum Gruppenfoto aufstellen sollte, wurde er nach einer gewissen Zeit regelrecht ungehalten.
Wer einmal versucht hat, ein halbwegs ästhetisches Gruppenbild zu machen, der weiß, bis alle zurecht geruckelt sind, dauert es eine Weile. Doch dafür hatte der 94-jährige Prinz offenbar kein Verständnis. Im Gegenteil.

Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Fotograf hin und her huscht. Mit mürrischem Blick verfolgt der Duke of Edinburgh das Tänzchen, bis ihm der Kragen platzt: "Just take the fucking picture." Höflich übersetzt bedeutet das in etwa: "Jetzt mach doch einfach das verdammte Foto."
Zu seinem Pech wurde sein Ausruf auf Kamera festgehalten. "Prinz Philip und die F-Bombe", schrieben die britischen Blätter vergnügt über den Verbalausfall des Prinzen.
Dabei ist der Vorfall noch relativ harmlos für einen Mann, der Altkanzler Helmut Kohl schon mit "Guten Tag, Herr Reichskanzler" begrüßte und Windenergie für "völlig nutzlos und eine absolute Schande" hält. Klicken Sie sich hier durch die schönsten Ausrutscher des Königinnengemahls.
Humor schon vor der Hochzeit
Dass er einen eigensinnigen Humor hat, zeigte sich sehr früh. Bereits 1947, als Philip und Elizabeth noch nicht verheiratet waren, ging er sarkastisch mit seinem Leben als angehender Königinnengemahl um. Auf einer Veranstaltung fragte er einen Bahnarbeiter nach dessen beruflichen Aufstiegschancen. "Ach, da müsste schon mein Boss sterben", antwortete der Gefragte. "Genau wie bei mir", legte Philip nach.
Keine Cocktailwürstchen von Rothaarigen
Aus seiner Abneigung gegen Ex-Schwiegertochter Sarah Ferguson ("Fergie") machte der Prinz keinen Hehl. Besonders offen stellte er dies 2001 auf einem Empfang in Windsor Castle zur Schau. Damals brüskierte er in großer Runde eine rothaarige Kellnerin, die ihm Cocktailwürstchen anbot. "Guter Gott, von dir kann ich keine Häppchen nehmen; du bist Fergie!" Als sich die junge Frau mit hochrotem Gesicht abwandte, legte der Prinz unter brüllendem Gelächter nach und erklärte seinen Gästen: "Sie arbeitet jetzt überall für Geld."
Die Sache mit dem "Pissometer"
Vor allem auf Reisen ist Prinz Philip immer für Lacher gut. Kontakt mit fremden Kulturen - da lässt sich doch stets was Originelles sagen. Beim Australien-Besuch im Jahr 2000 erarbeitete er sich den Spitznamen "Philip der Taktlose" gleich mit mehreren Vorfällen: Der Besitzer einer Baumwollfarm führte dem Adeligen ein Gerät zur Messung der Bodenfeuchtigkeit vor, ein sogenanntes Piezometer. "Ein Pissometer?", fragte der hohe Besuch und lachte ermuntert vor sich hin. Kurz darauf kommentierte er auf einer Obstplantage das Verpacken und Eindosen von Obst: "Sie machen das wohl, damit die Leute nichts zu essen bekommen? Man kriegt die verdammten Dinger nie auf."
Speerwerfen auf Australisch
Bei einem Australien-Besuch 2002 traf seine verbale Keule die Aborigines. "Werft ihr noch mit Speeren nach euch?" fragte Prinz Philip eine Gruppe älterer Männer in einem kulturellen Aboriginal-Park. Der Gründer des Parks sah das jedoch nicht als Beleidigung an. "Ich würde das eher als naiv bezeichnen", zitierte "The Guardian" den Mann. Und teilte seine wohl zutreffende Einschätzung mit: "Für mich hat er was von einem Sonderling."
Wenn Inder Sicherungskästen installieren
Bereits 1999 hatte er es sich mit den Indern verscherzt. Beim Besuch einer Fabrik sagte er laut "Herald Tribune" über einen primitiven Sicherungskasten, dieser sehe aus, als sei er "von einem Inder eingebaut worden". Protest wurde laut und bewegte den Prinzen zu einem seltenen Schritt: Er entschuldigte sich öffentlich.
Die Schotten und der Führerschein
Aber auch in der Heimat ist niemand vor ihm sicher. 1995 fragte Prinz Philip einen Fahrlehrer im schottischen Oban: "Wie schaffen Sie es, die Einheimischen so lange vom Saufen abzuhalten, dass sie die Prüfung bestehen?"
Extrovertiert, aber auch engagiert
Der Herzog von Edinburgh engagiert sich aber auch wohltätig. Bei einer Veranstaltung 1996 in Washington machte der fliegende Veteran Cash: Er hatte eigenhändig eine BAe 146 aus dem Flugzeugpark der Königin über den Atlantik gesteuert und erzählte anschließend von seinem Flug. Er schilderte, wie er Kurs über Island und Labrador genommen hatte und dann dicht an der Küste nach Washington geflogen war. Das Flug- und Erzähltalent erzielte damit Spenden von insgesamt 300.000 Dollar, weitere 200.000 sammelte er bei kleineren Essen ein.
Die Zerstörung eines Berufswunsches
Bei einem Treffen mit jungen Leuten im Juli 2001 erzählte ihm der 13-jährige Andrew Adamas, dass er später Astronaut werden wolle. "Dafür müsstest du aber etwas abspecken", sagte Prinz Philip daraufhin.
Missglückte Kontaktaufnahme zu Gehörlosen
Eine der am häufigsten wiedergegebenen Geschichten ereignete sich in Cardiff beim Konzert einer laut spielenden Band. Prinz Philip sprach eine Gruppe gehörloser Kinder an, die in der Nähe der Musiker stand: "Taub? Kein Wunder bei dem Krach!"