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PR frei Haus: Alan Lambert knutscht sich berühmt

Foto: MARIO ANZUONI/ REUTERS

Proteste nach Männerküssen US-Sender lädt Glamrocker Adam Lambert aus

Simulierter Oralsex auf der Bühne: Bei den American Music Awards ging Glamrocker Adam Lambert aufs Ganze und legte eine wenig jugendfreie Performance hin. Zu sexy fürs Frühstücksfernsehen, befand der Sender ABC.

Los Angeles - Einigen Wirbel hatte es gegeben um die Performance des Sängers bei den American Music Awards (AMA) am Sonntag. Bei seinem Auftritt hatte der Künstler, der offen schwul lebt, Bandmitglieder geküsst und Oralsex simuliert.

Der gewünschte Skandaleffekt trat ein: Adam Lambert erhält PR gratis, vom US-Sender ABC.

Die Macher der Show "Good Morning America" beschlossen, den Glamrocker aus dem Programm zu streichen. Ein für Mittwoch geplanter Auftritt wurde abgesagt, nachdem rund 1500 Beschwerden über Lambert bei dem Sender eingegangen waren.

Ein Sprecher erklärte, die Programmplaner hätten das Gefühl, Lambert sei "kein passender Gast" für die Show. Den 27-Jährigen muss das nicht sorgen, denn kaum war er geschasst, meldete sich der Sender CBS und lud ihn zu einer Morning-Show am Mittwoch ein.

"Ich bin kein Babysitter, ich bin ein Künstler", erklärte Lambert im Interview mit dem bekannten Moderator Ryan Seacrest ("American Idol"). "Der Geist des Rock'n'Roll lebt, und es geht ihm gut."

Er habe sich bei den AMAs gut amüsiert, ein wenig gehen lassen und lediglich die Texte seiner Lieder "interpretiert". "Ich wollte niemanden verärgern, ich wollte niemanden verletzen oder Probleme schaffen." Dennoch stehe die Reaktion auf seinen Auftritt in keinem Verhältnis zu dem Anlass, so der Sänger. "Ich glaube nicht, dass ich irgendjemandem eine Entschuldigung schulde." Schließlich habe er nur etwas getan, was auch weibliche Künstler seit Jahren täten. "Ich glaube, da wird mit zweierlei Maß gemessen."

Wie auch immer - die Fans bleiben ihrem Idol treu. Sie feiern ihren Helden der Stunde auf Twitter und Facebook und unterstellen den ABC-Programmplanern Diskriminierung und Homophobie.

ala

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