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Prügelattacke Fünf Jahre auf Bewährung für Chris Brown

Er verprügelte Rihanna so schwer, dass sie nicht mehr zur Grammy-Verleihung konnte: Nun wurde Chris Brown zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er zu seiner Ex-Freundin für Jahre einen Mindestabstand von 90 Metern wahren - mit einer Ausnahme.

Los Angeles - Chris Brown erschien in Begleitung seiner Mutter, seines besten Freundes und eines Leibwächters zur Urteilsverkündung, auf die er schon seit Wochen wartet. Und nun ist es amtlich: Der R&B-Sänger ist wegen des tätlichen Angriffs auf Popstar Rihanna zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zudem muss er sechs Monate gemeinnützige Arbeit leisten.

Für Rihanna dürfte folgende Strafe wichtiger sein: Brown muss sich in den kommenden fünf Jahren von seiner Ex-Freundin fernhalten und einen Mindestabstand von 90 Metern wahren - sonst droht ihm wegen Verstoßes gegen die Bewährungsauflagen Gefängnis, wie Richterin Patricia Schnegg in Los Angeles betonte.

Einzige Ausnahme sind Veranstaltungen der Musikindustrie bei denen er der 21-jährigen Rihanna auf bis zu neun Meter nahe kommen darf. Auch Anrufe und eine Kontaktaufnahme durch dritte Personen sind tabu. Richterin Schnegg zitierte den Sänger außerdem für Mitte November erneut vor Gericht. Alle drei Monate will sie seine Fortschritte unter die Lupe nehmen.

Bei der Verkündung des Strafmaßes wies sie darauf hin, dass sie es Brown nicht leicht machen wolle und legte Wert darauf, dass die zuständige Polizei in Browns Heimatstaat Virginia ihr zusicherte, dass der 20-Jährige als gemeinnützige Arbeit keine Sozialarbeit leisten wird, etwa in der Kinderbetreuung. Der Sänger solle "echte körperliche Arbeit" verrichten. Dazu gehören das "Wegräumen von Müll, Autowaschen und die Pflege öffentlicher Anlagen". Dafür werde der Polizeichef in Richmond sorgen. Brown muss zudem ein einjähriges Beratungsprogramm zur Vermeidung häuslicher Gewalt absolvieren.

Rihanna hätte ein weniger strenges Urteil vorgezogen

Die Richterin kam damit einer im Juni ausgehandelten Vereinbarung von Browns Anwälten mit der Staatsanwaltschaft nach. Im Gegenzug für sein Schuldeingeständnis kam der Sänger um eine Haftstrafe herum.

Rihanna selbst war nicht im Gericht zugegen. Ihr Anwalt Donald Etra sagte Reportern nach der Anhörung, dass es "keine Überraschungen" gegeben habe. Rihanna habe die frühere Vereinbarung im Juni begrüßt. Auf Fragen nach der derzeitigen Beziehung des Ex-Paares ging er nicht ein. "Rihanna geht es gut und sie verfolgt ihre berufliche Karriere", teilte Etra lediglich mit.

Etra sagte jedoch, er und die Popsängerin hätten ein weniger strenges Urteil vorgezogen, das Brown nur jede Aufdringlichkeit oder Belästigung verboten hätte. Rihanna werde jedoch gegen die für ihren Ex-Freund verhängte Bannmeile keinen Einspruch einlegen.

Brown hatte am 8. Februar kurz vor der Grammy-Verleihung im Streit so schwer auf seine Freundin eingeprügelt, dass sie ihren Auftritt bei der Gala absagen musste. Auf im Internet veröffentlichten Fotos war Rihanna mit stark geschwollenem Gesicht und Blutergüssen zu sehen.

Vor Gericht hatte Brown den Angriff zunächst geleugnet, später entschuldigte er sich öffentlich auf seiner Website. Das Urteil sollte ursprünglich am Donnerstag gefällt werden. Auf Wunsch seiner Anwälte wurde es um zwei Tage vorverlegt.

jjc/AP/AFP

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