Rihanna zu Protesten von Landwirten in Indien »Warum sprechen wir nicht hierüber?«

In Indien protestieren Landwirte gegen eine Agrarreform. Nun bekommen sie prominente Unterstützung – die Regierung zeigt sich wenig begeistert.
Rihanna: Unterstützung für protestierende Landwirte in Indien

Rihanna: Unterstützung für protestierende Landwirte in Indien

Foto: Samir Hussein / WireImage / Getty Images

Seit Wochen protestieren indische Landwirte gegen eine Agrarreform. Nun haben sich Popstar Rihanna und die Klimaaktivistin Greta Thunbergmit den Demonstranten solidarisiert.

Das Landwirtschaftsministerium in Neu-Delhi wirft den internationalen Stars vor, sich auf »sensationsheischende« Weise in die geplanten Strukturreformen für die indische Landwirtschaft einzumischen. »Bevor in solchen Angelegenheiten schnell kommentiert wird, ermahnen wir, dass Fakten ermittelt und ein angemessenes Verständnis der vorliegenden Sachverhalte vorgenommen wird«, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Sehr wenige Bauern in Indien hätten Bedenken gegen die Reform, schrieb das Ministerium.

Protestierende Landwirte in Indien

Protestierende Landwirte in Indien

Foto: Hindustan Times / imago images/Hindustan Times

Die Proteste der indischen Bauern gegen die geplante Deregulierung der Märkte halten seit November an. Zehntausende Bauern ließen sich in Camps in den Außenbezirken der Hauptstadt Neu-Delhi nieder. Rihanna, die mehr als hundert Millionen Follower bei Twitter hat, schrieb: »Warum sprechen wir nicht hierüber?« – und verlinkte einen Bericht des Senders CNN über eine gekappte Internetverbindung in manchen Protestcamps.

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Auch Thunberg schaltete sich in die Debatte ein. Sie schrieb bei Twitter, sie stehe solidarisch zu den Protesten der Bauern in Indien.

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In Indien wurde Getreide bisher in staatlich organisierten Großmärkten zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Nach der Reform sollen die Bauern ihre Ware auch direkt an Privatfirmen verkaufen können. Die Regierung argumentiert, dass die Erzeuger auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen können und die Reform die Landwirtschaft modernisiere. Die Bauern hingegen befürchten einen Preisverfall, weil sie in Verhandlungen mit den Agrarkonzernen in einer schlechten Position wären.

Die indische Regierung drohte dem Kurznachrichtendienst Twitter mit Strafen, weil er 250 Accounts und viele Tweets wieder freigegeben hatte, die zuvor blockiert worden waren. Das Unternehmen erklärte, es müsse den Anweisungen der Regierung Folge leisten. Indien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, nutzt aber regelmäßig Internet-Lockdowns, um den Informationsfluss bei Unruhen einzudämmen.

Die Landwirtschaft trägt rund 15 Prozent zur indischen Wirtschaftsleistung bei und ist Lebensgrundlage für rund 60 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohner des Landes. Viele Bauern in Indien haben Geldsorgen. Gespräche zwischen Bauern- und Regierungsvertretern hatten bislang nicht zu einer Einigung geführt.

bbr/AFP/dpa
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